Für eine dritte Goldene Palme, wie sie Jean-Pierre und Luc Dardenne zweimal aus Cannes mitnahmen, ist ihre Momentaufnahme eines frei geknüpften Geschwisterbandes dramaturgisch zu unsicher. Die Balance zwischen kühlem Realismus und subtiler Sentimentalität verschiebt sich zugunsten zweiter, was dem appellativen Grundton geschuldet ist. Dabei ist die von den jungen Darstellenden mit naturalistischer Ungezwungenheit gespielte Zuneigung der Hauptfiguren weit bewegender als die Eskapaden mit Drogendealern und Schmugglern. Bei allem Gutwillen regiert mehr Klischee als Kunst.
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