Die Anklage, „Inside – Was sie will ist in dir“ würde einem exzessiven Gewaltvoyeurismus anheim fallen, zu entkräften, ist letztlich unmöglich: Alexandre Bustillos und Julie Maurys Terror-Manifest gräbt ohne doppelten Boden sich tief in den Schmerz seiner Figuren ein, um ihn dann durch bestialische Gewaltspitzen zu visualisieren. Allerdings haben wir es bei „Inside – Was sie will ist in dir“ auch mit einem Genre-Film zu tun – und darüber hinaus auch noch mit einem äußerst suggestiv inszenierten. Die Vorwürfe sind nachvollziehbar, fällt der Blick aber ein wenig „nüchterner“ auf das Werk, wird man zwar nicht weniger schockiert von dem sein, was uns die französischen Regisseure hier zumuten, allerdings wird man den Resonanzraum, in dem sich das Szenario abspielt, besser zu greifen wissen. Es unnachgiebiger Brocken bleibt „Inside – Was sie will ist in dir“ in jedem Fall. Aber definitiv kein misslungener.