Als Overacting wird das Schauspiel der Asiaten vielerorts abgetan, doch nuancierter und zurückhaltender aber gleichzeitig auch so kraftvoll und dynamisch wie Kim Min-hee zeigte sich dieses Jahr keine andere Schauspielerin weltweit. Regisseur Hong Sang-soo verlangte in seinen langen Einstellungen alles von ihr ab. Die eigentliche Herausforderung aber lag an der Zweiteilung des Films. Beide Teile erzählen die selbe Geschichte und unterscheiden sich nur in kleinen Details. Das zu spielen, ohne dabei dem Charakter eine neue Identität zu geben, ist eine fast unmöglich zu bewältigende Aufgabe, die Kim Min-hee aber mit bravour gemeistert hat und damit über sichselbst und auch über den Film hinausgewachsen ist. Wer sich von ihrem Talent noch überzeugen möchte, hat im Januar mit Park Chan-wooksThe Handmaiden die Gelegenheit dazu.