Wie präsent die alten Machtstrukturen und die verinnerlichte Angst vor ihnen noch sind, offenbart sich in der Unzugänglichkeit der historischen Prozessaufzeichnungen, die Ulises de la Orden zu einem imposanten Zeugnis blutigen Staatsterrors verdichtete. Was flüchtig betrachtet nach einer Fleißarbeit aussieht, erlangt gerade durch die archivarische Klarheit beklemmende Authentizität. Die erschöpfende Länge und frustrierende Gleichförmigkeit, die verstörenden Berichte und beängstigende Reuelosigkeit vermitteln sich mit qualvoller Direktheit. Eine archivarische, historisch und filmisch gleichsam bedeutsame Chronik des Schreckens.