Obwohl die dokumentaristisch angelegte Kamera etwas anderes suggeriert, liegt Léa Fehners Hebammen-Drama näher an Krankenhaus-Klischees als an einer authentischen Darstellung des herausfordernden Berufsalltags rund um den Kreissaal. Statt realistischer Figuren mit Fehlern und Schwächen bevölkern den räumlich und menschlich gleichermaßen beschränkten Schauplatz ausschließlich Alltagsheld:innen. In die Obhut der trotz guter Cast kaum über Stereotypen hinausreichenden Figuren bringt die serielle strukturierte Handlung weder queere oder gehandicapte Menschen noch Konfrontationen mit sexueller Gewalt, Substanzabhängigkeit oder Trauma.