Mit ihrer unter die Haut gehenden Darstellung Golda Meirs in der existenzialistischen Krise des Jom-Kippur-Kriegs überragt Hellen Mirren die paternalistische Herablassung einer zwischen strategischer Spannung und theatralischer Düsterkeit schwankenden Inszenierung. Dieser darstellerische Triumph über eine von verkappten chauvinistischen Dogmen eingeengte Dramaturgie spiegelt paradoxerweise Meirs Durchsetzungsvermögen in einer Männerbastion. Das düster-desolate Szenenbild evoziert ein albtraumhaftes Air, in dem sich Zigarettenqualm und Bombenrauch vermischen. Das Kriegstagebuch einer unerschütterlichen Protagonistin, hinter deren rigoroser Pragmatik trockener Witz scheint.