Gediegen, glatt und gefangen in perspektivischen Parametern der eigenen Privilegien redupliziert Lars Kraumes Hochglanz-Historienlektion die rassistische Objektivierung, die sie zu kritisieren ansetzt. Im Mittelpunkt stehen nicht historische Verbrechen, sondern der Charakterfall eines „guten Kolonialisten“, dessen moralisches Dilemma Ambivalenz suggeriert, wo keine ist. Obwohl die Darstellungen hervorragend (Jazamba) bis ausreichend (Scheicher) sind und die Produktion handwerklich solide, sagt der Umstand, dass der Genozid hier zu gefälliger Unterhaltung herhält, mehr über die kolonialistische Mentalität als die Story.