Die Endlichkeit des eigenen Lebens vor Augen widmet der 90-jährige Paolo Taviani seinen bildgewaltigen Zweiakter all dem, was das flüchtige Leben, ein willkürliches Schicksal, die Menschen oder der Zufall entrissen haben. Seine filmische Ode schwelgt in Wehmut, mal süß, dann wieder qualvoll oder schwarzhumorig, nach dem verstorbenen Bruder, beider Lieblingsschriftsteller (dessen faschistische Affiliation diskret übergangen wird), aber auch Kinoepochen wie dem Neorealismus oder Cinecittàs opulenten Kulissen. Narrative Ansätze verwischt eine überwältigende Atmosphäre poetischen Weltschmerzes.