Über zehn Jahre nachdem Jonathan Perel mit der ESMA eines der Foltergefängnisse seines Heimatlandes filmte, erforscht er für ein ähnliches Projekt einen weiteren Schreckensort. Die dokumentarische Annäherung an den Campo del Mayo ist zugleich eine physische, die diesmal weniger politische (Neu)Definition des historischen Erbes thematisiert als deren persönliche (Re)Konstruktion. Die Wahrnehmung und Wirkung obskurer Gedenkstätten, biografische Überschreibung und die Präsenz des vermeintlich Überwundenen im Hier und jetzt motivieren, die erschöpfende Filmstrecke zu bewältigen.