Die Bedingung dafür, dass Thierry Demaizière und Alban Teurlai ihre Jugenddoku an der Pariser Tanzakademie Turgot drehen durften, war augenscheinlich das Ausblenden aller kontroversen Themen und herausfordernden Gemeinschaftsfaktoren. Rassismus in der Lehrerschaft, strukturelle Diskriminierung, materielle Benachteiligung werden negiert, sofern sie überhaupt angedeutet werden. Dafür beeindrucken bunt gekleidete junge Menschen mit instinktivem Rhythmusgefühl und fast akrobatischen Moves. Letzte stehen in krassem Kontrast zur inszenatorischen Schwerfälligkeit der Regisseure, deren jovialer Applaus vorrangig einem vorgeblich sanierten Bildungsapparat gilt.