Mit seiner traumwandlerischen Verschrobenheit und kindliche Vorstellungswelt ist Tyler Taorminas filmische Nachtwanderung ein überraschend passables Exemplar der im diesjährigen Berlinale Forum auffällig präsenten Covid Movies. Deren charakteristische Redundanz, Einfallslosigkeit und Selbstbespiegelung vermeidet der angenehm kurze Ausflug in eine geisterhafte Halbwirklichkeit. Einzig begleitet von Kameramann Jesse Sperling drehte der Regisseur über Wochen die phantasierten Facetten nächtlichen Kleinstadtlebens und schuf daraus sein filmisches Fotoalbum. Dessen harmlose Scheinwirklichkeit ist zwar mehr Spielerei als Spielfilm, aber nicht ohne Charme.