Die guten Intentionen, die Sanna Lenkens Verfilmung des gleichnamigen Kinderbuchs vor sich her trägt, untergräbt dessen vorurteilsbelasteter Umgang mit den Tabuthemen psychischer Leiden und Freitod. Beide Motive dienen mehr der Sentimentalität statt dramatischer Auseinandersetzung oder psychologischer Entwicklung. Indirekt bestätigt die handwerklich solide Inszenierung die destruktiven Dogmen von Verpflichtung zum Leben und Krankheit als persönlicher Schuld, die Vergebung bedarf. Die unter der fröhlich-bunten Fassade gärende Scheinheiligkeit erstickt frühzeitig jedes Lachen über die mäßigen Witze.