Obzwar die Synopsis nach einem Kriminalstück klingt, sind die Hintergründe des frühen Todes der Hauptfigur in Miryam Charles hypothetischer Biografie nachrangig. In intuitiven Szenen, deren bühnenhafte Arrangements zugleich Kinderspiele und magisch-realistische Romanwelten andeuten, horcht die Filmemacherin auf das emotionale Echo von Verlust, Trauer und Entwurzelung. Das ungelebte Leben ihrer jung verstorbenen Cousine wird zur fiktiven Alternativexistenz. Aus der spricht weniger Todessehnsucht als Todesneugier und das Wissen, dass Kunst die einzig mögliche posthume Existenz ist.