In seinem gleichermaßen an Ziellosigkeit und Oberflächlichkeit krankenden Jugenddrama changiert Frédéric Baillif zwischen den grundverschiedenen Perspektiven von weiblichen Insassen und Betreuungspersonal eines Jugendwohnheims. Die Herausforderung des Balanceakts zwischen Zuwendung und Distanz wird in Titel und Dialogen benannt, aber nie ausreichend ergründet. Statt erhellender Einblicke verfängt sich die um visuelle Authentizität bemühte Skizze in Milieuklischees und pädagogischen Phrasen. Zweite sprechen oft eher zum Publikum als zu den Figuren, die ähnlich schemenhaft bleiben wie die beherbergende Institution.