Bildnachweis: © TEZUKA PRODUCTIONS,Masami Yuuki,Tetsuro Kasahara,HERO'S/ATOM THE BEGINNING Project

"Atom the Beginning" - Kritik

von Thomas Repenning

Können Roboter Gefühle entwickeln? Nachdem Atom the Beginning Vol.1 am 26.10.2018 – dank Universum Film GmbH – bereits einen humorvollen, actionreichen sowie nachdenklichen Start hingelegt hat, geht nun die Geschichte der beiden sehr intelligenten Forscher Umatarou Tenma und Hiroshi Ochanomizu in die nächste Runde. Dabei klar in der Tradition von Astro Boy von Manga-Legende Osamu Tezuka, die zwischen 1952 und 1968 in Japan erschienen ist. Basierend auf den bislang mit sechs Bänden ausgestatteten Manga von Makoto Tezuka, dreht sich somit alles um eine Art Pionierarbeit im Schatten einer großen Katastrophe und jeder Menge Missgunst und Verschwörung. In Vol. 2 werden schließlich immer wieder auch größeren Themen angeschnitten, die sich rund um Digitalisierung, autonomes Fahren sowie spektakuläre Roboter-Kämpfe dreht. Seit dem 23.11.2018 ist nun Vol. 2 im Handel erhältlich und wir haben einen Blick riskiert.

Story

Nach einem großen Unglück im Raum Japan gibt es zwei Genies, die von einer neuen Zukunft träumen: die Forscher Umatarou Tenma und Hiroshi Ochanomizu. Tag und Nacht verbringen sie im Labor und arbeiten an der Entwicklung eines Super-Roboters. Um ihre Forschung am Laufen zu halten, müssen sie nicht nur Nebenjobs annehmen, sondern auch mit eifersüchtigen Rivalen und unheimlichen Organisationen kämpfen, die ihre Geheimnisse haben wollen. Glücklicherweise haben unsere Helden aber ein Ass im Ärmel: ihr neuester Prototyp, A106, der vielleicht der intelligenteste und leistungsstärkste Roboter aller Zeiten ist und vielleicht sogar ATOM - THE BEGINNING!

Insgesamt vier weitere Folgen erwarten den Zuschauer in Vol. 2 (Die Spedition Maruhige gibt Vollgas, Labor 7 wird plattgemacht!, Ran und Prinzessin Teru sowie Robo-Wrestling) die sich vornehmlich auf die Charaktere konzentrieren und versuchen diesen mehr Tiefe zu geben. Kein Wunder also, dass ebenso Rückblicke dazu gehören, wie jede Menge Streitigkeiten und starke Teamszenen. Insgesamt ist die Erzählweise dabei erneut frisch, lockerleicht und auch etwas naiv geraten, sodass vor allem Spaß und Unterhaltung im Vordergrund stehen. Gerade der Kitsch bei einigen Rückblicken ist dann aber doch zu viel des Guten. Und hier sind wir dann auch schon beim größten Kritikpunkt der neuen Folgen und somit der bisherigen Serie: A106 bzw. die eigentliche Welt von Atom the Beginning. Wo die Katastrophe aus alten Tagen immer nur am Rand Erwähnung findet – und zumindest in einem Halbsatz zum Nachdenken anregen möchte – bleibt der Rest immer nur Vage oder im Hintergrund. Gerade die eigentliche Entwicklung von A106 ist viel zu blass angesichts solch eines Stoffes. Und denonch: Folge 4 – Robo-Wrestling – schafft eine gewisse Kehrtwende und ruft viele Fragen hervor.

Warum ergötzen sich Menschen so an martialischen Materialschlachten wie Roboter-Kämpfen? Sind die technischen Errungenschaften für uns nur digitale Sklaven? Wie soll in Zukunft der Nutzen sein? Und ist die Moralität von A106 ist eine Menschliche oder eine Eigene? Mit einer etwas ausholenden Meta-Philosophie, lässt sich somit Atom the Beginning herrlich lesen, aber an viel zu vielen Stellen bleibt es ärgerlich ungenau und verkommt zur reinen Slapstick. Zumindest der rote Faden bleibt erkennbar: Umatarou Tenma und Hiroshi Ochanomizu brauchen Geld, müssen Situationen zum Lernen für A106 schaffen und stehen unter Beobachtung. Es bleibt dennoch abzuwarten, ob dies letztlich so aufgeht. Das einiges nicht ganz funktioniert zeigt Folge 1 - Die Spedition Maruhige gibt Vollgas – in der ein Hacker ohne (bisheriges) Motiv eine ganze Stadt lahmlegt. Folgen hat dies für die Welt sowie die Charaktere bislang keine. Fans werden bei A106 jedoch eine Menge Charme bekommen. Gerade wenn der Roboter ohne Körper mit Katze auf dem Kopf durch den Schrottplatz fährt. Aber Atom the Beginning sollte eben mehr sein als nur etwas Action und Humoreinlagen. Und das kann es auch. Wir sind gespannt.

Blu-Ray

Die Blu-Ray von Atom the Beginning Vol.2 ist dank Universum Film GmbH ab dem 23.11.2018 im Handel erhältlich. Technisch gesehen gibt es unterdessen wenig zu beanstanden. Das Bild ist erneut kräftig, scharf, weich und farbenfroh. Und auch der Ton – vorliegend in DTS-HD MA 2.0, DTS-HD MA 5.1 – ist ebenfalls gelungen. Extras gibt es keine

Fazit

Insgesamt führt Vol. 2 die Geschichte von Atom the Beginning gut und konsequent fort, bleibt aber angesichts des philosophischen Potenzials etwas hinter den Möglichkeiten zurück. Action, Humor und gute Charaktere wechseln sich zumindest ab und bieten ein Vol. Finale, welches erneut Lust auf mehr macht. Ab dem 14.12.2018 geht es weiter!

Diese Seite verwendet Cookies. Akzeptieren.