Okabe Rintarou, der lieber mit dem seltsamen Pseudonym Houounin Kyouma angesprochen werden will, bezeichnet sich selbst als "Mad Scientist" und lebt in einem kleinen Labor in Akihabara. Er leidet an Paranoia und glaubt von einer mysteriösen Organisation verfolgt zu werden. Zusammen mit dem korpulenten Computernerd Del (Labormitglied #003) und seiner naiven Kindheitsfreundin Mayuri (Labormitglied #002) entwickelt er Geräte, wie das "Streng geheime Gerät #008", eine über das Handy fernsteuerbare Mikrowelle. Doch anstatt kalte Gerichte zu erhitzen, verwandelt sie sie in Gelee und teleportiert sie sogar durch die Zeit. Infolge seiner Recherche diesbezüglich trifft er auf die hochintelligente amerikanische Studentin Makise Kurisu (die er selbst Kuristina nennt) und erfährt durch den nebulösen Zeitreisenden John Titor von den Plänen der Forschungeinrichtung SERN, eine Zeitmaschine bauen zu wollen und muss den Retrocomputer IBN 5100 auftreiben (Ja, es ist CERN und IBM gemeint, wahrscheinlich wurden die veränderten Namen wegen rechtlicher Probleme genutzt).
Das hört sich jetzt wohl alles unheimlich verworren und kompliziert an. Das ist es auch. "Steins;Gate" gehört meiner Meinung nach zu den komplexesten Zeitreisen-Geschichten aller Zeiten und man muss sich die Serie wirklich aufmerksam ansehen.
Aber das wird nie anstrengend oder langatmig. Ganz im Gegenteil, durch die schrägen, aber liebenswürdigen Charaktere und jede Menge Humor wird die Story aufgelockert und die teils düster-graue Atmosphäre aufgehellt. Besonders die glaubwürdigen Figuren mit ihren Macken und Eigenarten sind wunderbar anzusehen und bilden eine ungleiche, aber dennoch einheitliche und stimmige Konstellation. Im Laufe der Geschichte muss Okabe zahlreiche Zeitreisen unternehmen, um sein Schicksal und das seiner Freunde zu verändern, macht dabei aber alles immer schlimmer. Jedoch nimmt der Anime dadurch auch an Ernsthaftigkeit zu und nimmt wahrhaft dramatische Züge an.
Da es sich um einen Anime handelt, machen die Animationen und Zeichnungen auch sehr viel beim Charakterdesign aus - und da kann man nicht meckern. Es lässt sich ein eigener unverkennbarer Stil feststellen und die Figuren sind originell und unverwechselbar. Auch der Soundtrack ist sehr schön gewählt.
Vergesst "Terminator" und selbst H.G. Wells' "Die Zeitmaschine" - "Steins;Gate" ist der ungeschlagene Gigant des Zeitreise-Subgenres.