Lebensweisheiten aus dem fernen Osten
Die asiatische Filmwelt ist der amerikanischen oder europäischen weit voraus – Jackie Chan mal außen vorgelassen ;-) – sie machen Kino weder nur aus kommerziellen Gründen noch nur um sich vom Kommerzkino abzuheben. Und genau deswegen, aus der Liebe zum Film, entstehen in Asien solche Meisterwerke wie „Frühling, Sommer, Herbst, Winter …und Frühling“.
Dieses überschaubare und doch höchstkomplexe Werk befasst sich mit einer Vielzahl an Themen. Darunter spielen Tat/Sünde und Bestrafung/Reue, Reife und weltliche contra geistige Welt eine übergeordnete Rolle. Aber alle angesprochenen Aspekte aufzuzählen, wäre zuviel. Man kann schlicht und ergreifend sagen, hier wird das Leben an sich und seine unzähligen bedeutenden Facetten behandelt.
Aber nicht nur durch den inhaltlichen Stoff glänzt „Frühling, Sommer, Herbst, Winter …und Frühling“. Kniffe, wie jede Jahreszeit mit einer Tragödie enden zu lassen oder das Gesicht der Frau im Kapitel Winter zu verstecken, um die Anonymität zu bewahren, setzen das i-Tüpfelchen auf einen nahezu perfekten Film.
Durch die stoffliche Dichte ist eine immens große Interpretationsbasis geboten, sodass es jedem selbst überlassen sein sollte, seine Schlüsse zu ziehen.
Das Ganze wird durch die träumerischen Landschaftsaufnahmen abgerundet.
Alles in allem gehört „Frühling, Sommer, Herbst, Winter …und Frühling“ für mich zu den größten Erzählungen des asiatischen Kinos.