Die Wurzel des Hasses – ausnahmsweise ist der deutsche Zusatztitel einmal wirklich Programm. Alan Parkers Film ist wohl nicht nur deshalb so erschreckend, weil es seiner Rassismus-Thematik an wahren Vergleichspunkten nicht mangelt, sondern auch, weil in seinem brachialen Aktion-Reaktion-Mechanismus eine beängstigende Wahrheit liegt. Hass zieht noch mehr Hass nach sich und Gewalt führt zu Gegengewalt. Dass diese Strategie letzten Endes die einzig erfolgreiche ist, um gegen den dominierenden Rassismus der Südstaaten vorzugehen, könnte man als fragwürdig betrachten. Erstaunlicherweise gelingt es dem Regisseur jedoch diese Tatsache eher als schmerzliche Erkenntnis, als als zukunftsorientierte Lösung zu verkaufen und so halten sich die Bedenken in Grenzen. Doch auch der Haupttitel könnte passender nicht sein, denn es sind vor allem die Bilder von brennenden Häusern, schreienden Menschen, zerstörten Existenzen, die sich während der Sichtung des Films einbrennen. Überhaupt ist der Film nicht nur eine Lehrstunde in Sachen Atmosphäre, sondern präsentiert darüber hinaus Gene Hackman und einen erstaunlich jugendlichen Willem Dafoe in Bestform. Und über den Spannungsaufbau brauchen wir ohnehin nicht zu reden, denn inszenatorisch bewegt sich Mississippi Burning auf dem Höhepunkt konventioneller Spannungsdramaturgie. Moralisch lupenrein ist der Film sicherlich nicht, doch angesichts seiner Stärken blickt man gerne über einige charakterliche Ungereimtheiten hinweg.