Die kommerzialisierte Manufaktur deutscher Massenkalauer rodelt und röchelt weiter: Der nächste gelbliche Auswurf in Form von „Männerhort“ darf sich natürlich ebenfalls in eine Reihe zu „Vaterfreuden“ und horrender Konsorten gesellen und zieht den Zuschauer geradewegs in ein überstrahltes (und unterbelichtetes) Paralleluniversum, in dem es wiederholt keine sozialen Schichten zu geben scheint, sondern nur die architektonisch chic verzweigte Neubausiedlung irgendwo in Frankfurt. In den Hauptrollen sehen wir ein Arschloch (Christoph Maria Herbst), einen Schwulen (Detlev Buck) und Elyas M'Barek (würg) – das muss als Charakterisierung genügen, dachten sich David Ungureit und Rainer Ewerrien übrigens auch –, die den infernalischen Plan der Frauenwelt glücklicherweise aufgedeckt haben: Die „Enteierung“ (Zitat) des männlichen Geschlechts. Hört, hört. Und so errichten sie ihr titelgebendes Refugium in einen Heizungskeller, wo sie einfach mal...männlich sein dürfen: Bier trinken, Fußball gucken und rangeln (äh) auf der Couch. Dass „Männerhort“ Gallonen von Öl in die lodernde Flamme komplementärer Gender-Debatten gießt, ist ihm leider nicht bewusst, dafür ist er zu naiv und zu selbstgefällig, was es ihm selbstredend auch unmöglich macht, seine umnachtete Nummernrevue von Klischees und noch mehr Klischees zu entkräften, anstatt sie nur im Stakkato zu reproduzieren. Am Ende folgt dann die beflissene Selbsterkenntnis, die großen Gesten dürfen aufklappen und der Weg zurück in die Spießigkeit besenrein gekehrt werden. Danke, mal wieder. Für nichts.