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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

In einer Welt mit Frauenparkplätzen und Frauenquote gibt es nur noch einen Ort, an dem sich das ehemals starke Geschlecht nach Lust und Laune entfalten darf: den MÄNNERHORT. Der Software-Entwickler Eroll, der Dixi-Klo-Vertreter Lars und der Berufspilot Helmut haben im zentralen Heizungskeller ihrer Neubausiedlung eine frauenfreie Zone geschaffen, in der die gestressten Ehemänner heimlich Fußball schauen, Pizza essen, Bier trinken und über Frauen lästern, die nur Shopping, Schwätzen, Sex und Kinder im Kopf haben. Doch als der Facility Manager Aykut die letzte Bastion der Männlichkeit entdeckt und räumen lassen will, droht die Vertreibung aus dem Paradies.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Männer können einem schon leidtun. Von der angeblichen Krone der Schöpfung, wurden sie heruntergewirtschaftet zu despektierlichen Laufburschen für die holde Weiblichkeit. So will es uns zumindest „Männerhort“ weißmachen. Hier müssen sich die Möchtegern-Alphatiere in einem Heizungskeller zurückziehen, um Fußball zu gucken, Videospiele zu daddeln und zu rangeln. Daheim warten derweil die Damen auf einem Berg von Schuhen und Online-Versandhauskartons, die von den Männern zwecks Retour zur Post gebracht werden müssen. Tragisch, so ein Leben. „Männerhort“ versucht zwar das dargestellte Gender-Bild als übertriebene Zweckmäßigkeit für teils uralte Kalauer darzustellen, doch statt es im Endeffekt komödiantisch zu hinterfragen oder gar der verdienten Lächerlichkeit preiszugeben, suhlt sich die Komödie darin und findet die (ab)genutzte geschlechtsorientierte Mentalität doch ganz geil.

Am Ende nämlich wird versucht die präsentierten Männerbilder doch als Gegenstand der Wirklichkeit zu verkaufen, in dem sie die  Konflikte, die sich während der Laufzeit aufgebaut haben, mit einer großen Kelle ungenießbarem Wohlgefallen, aufzulösen. Auch ein Mann muss eben zu sich selbst finden, so das Credo von „Männerhort“. Dabei bleibt die Komödie aber standhaft so verlogen und ungenau einseitig, dass es vermutlich die bessere Alternative gewesen wäre, den anfänglichen, bewusst übertriebenen Pfad beizubehalten. Das hätte aus der Komödie vermutlich keinen besseren Film gemacht, sie aber zumindest vor dem ganz großen Endabsturz gerettet.

Wobei, schon davor bietet „Männerhort“ ein Panoptikum großer Elendigkeiten. Solche, die moderne deutsche Komödien seit einigen Jahren mit sich herumschleppen. Warum müssen diese Komödien immer so verdammt hell sein? Wieso machen die Komödien der Zuschauerschaft vor, sie würden etwas Wahrhaftiges übermitteln, wenn doch alles so geleckt, neu und überstilisiert aussieht, dass man das Gefühl hat, man würde einen Katalog eines Edelmöbelhauses durchblättern? Dazu kommen noch die Figuren, die selbst als bloße Abziehbilder immer noch zu konzipiert und unecht wirken. Wieso scheinen große, deutsche Komödien nur zu glauben, dass es gut ist, wenn sie nicht deutsch, sondern vielmehr amerikanisch wirken. Vielleicht ist das auch eine Art von Schutz. Den Zuschauer nicht mit dem überfordern, was er nicht kennt. Eine Form der Mimikry. Eine plumpe Anpassung und Vereinnahmung gut laufender, amerikanische Vorbilder. Unseren Erfolgskomödien fehlt oftmals nicht nur ein gutes Drehbuch, sondern ganz einfach auch der Mut zur eigenen Identität.

Wie passend, dass die Identitätsfrage im Grunde der gesamte Inhalt von „Männerhort“ ist. Daraus hätte sich sicherlich ein guter Film machen lassen, doch wenn man nur versteift Stereotype bedient ist das Resultat ebenso hohl wie bieder. Selbst wenn die Komödie Lebenslügen thematisiert, traut sie sich nicht aus dem Schneckenhaus. Versteckte Homosexualität oder Bindungsangst verkommen hier zur piefigen Bühne für abgestandene Gags und Rollenklischees, die viel zu selten (eigentlich gar nicht) humorvoll so seziert werden, dass sie genüsslich zusammenfallen und man dahinter etwas Menschliches erkennt und nicht bloß eine Mechanik, vorgetragen von bekannten Schauspielern, die darstellerisch in der Komfortzone bleiben.

Fazit

Männer kommen von Mars und Frauen können nicht einparken. Willkommen in der stumpfen Gender-Welt von „Männerhort“. Einer prominent besetzten Komödie, die faul nur billige wie bereit bekannte Witzchen nachplappert und gerne auch mal so tut, als ob sie mehr wäre als eine von vielen langgezogenen Witzgeschichten, vorgetragen vom Berliner Volkskomiker Mario Barth.

Kritik: Sebastian Groß

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