Guter Film. Das mag verhalten klingen, sieht man sich die allgemeine Lobpreisung an, die „James Bond 007 – Liebesgrüße aus Moskau“ nicht nur von der inbrünstigen Anhängerschaft der schneidigen Doppelnull erfährt, so wirklich vom Hocker hauen will sein zweites Leinwanderlebnis aber dann auch nicht sonderlich. Obwohl sich „James Bond 007 – Liebesgrüße aus Moskau“ schon deutlich mehr nach James Bond anfühlt, als es noch sein exotischer Vorgänger tat, was natürlich sowohl an den ikonischen Charakteristika (von der Prologsequenz bis zum Klappmesser im Schuh) liegt, als auch an Sean Connery, der den Chauvi vom Dienst nun auch mit zynischer Schnauze anlegt – der Welpenschutz jedenfalls ist offenkundig abgelaufen. Wenn sich Frauen um die Gunst des Agenten verprügeln müssen, oder Bond-Girl Tatiana Romanova (ansehnlich: Daniela Bianchi) mal eine saftige Schelle runtergeklatscht bekommt (nachdem sie sich Bond nackt im Bett zum Kennenlernen präsentierte, is' klar), flammen die sexistischen Störfaktoren auf, die auch schon in „James Bond 007 jagt Dr. No“ unübersehbar waren. Terence Young aber macht auch „James Bond 007 – Liebesgrüße aus Moskau“ erneut zur stilsicheren (Hitchcock scheint oftmals allgegenwärtig), trotz gemächlicher Inszenierung durchaus interessanten Angelegenheit und wartet mit der Konfrontation von James Bond und seinem blonden Widerpart Grant (Toll: Robert Shaw) im Zugabteil mit einer gar herausragenden Sequenz auf.