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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Nur ein Jahr nach dem gelungenen James Bond-Debüt erschien 1963 schon die Fortsetzung der Agentenreihe, in der sich Ur-Bond Sean Connery zum zweiten Mal bewähren konnte. So ist „Liebesgrüße aus Moskau“ die filmisch logische Fortsetzung geworden, die alte Tugenden gekonnt pflegte, aber im Zuge der bekannten Bond-Elemente einen großen Schritt nach vorne machte.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Getrieben von Rache am Tod ihres geliebten Syndikatsmitgliedes Dr. No, will die Verbecherorganisation SPECTRE James Bond alias 007 (Sean Connery) in eine Falle locken. Sie nutzt eine sowjetische Dechiffriermaschine, genannt Lector, als Köder, um den MI6 auf den Plan zu bringen. Gleichzeitig soll die russische Spezialistin Tatiana Romanova (Daniela Bianci) als Blickfang dienen, um Bond mit dem Fall zu betrauen. So entsteht ein Katz-und-Maus-Spiel um die Objekte der Begierde, in dem der Topagent sich wissentlich in höchste Gefahr begibt…

Wie schon im Debüt richtet sich „Liebesgrüße aus Moskau“ ganz so ein, als wäre es ein Thriller mit Anleihen bei Hitchcock. Sehr bedächtigt entfaltet sich die Geschichte, und trotzdem spielt der Plot mit offenen Karten, wenn die Absichten der Organisation schon in den ersten Szenen preisgegeben werden. Es ist also für den Zuschauer eher von Interesse, wie sich Bond aus der Falle herauswindet und welche Rolle seine Filmpartnerin einnimmt, was dann doch noch ein Cliffhanger bleibt und für Interesse sorgt. Diese kleinen Offenheiten haben wiederum etwas sehr subtiles, so dass das zugegegebenermaßen etwas mickrige Finale mit einer Entscheidungsfrage den Ausgang begründet. Man kann dem Film jetzt nachsagen, dass die lange Zugsequenz eher wie ein Familienfilm anmutet, doch sind die Motive des Bondgirls sowie das Eingreifen von Bösewicht Grant als ständiger Bedrohungsfaktor immer präsent.

Nun machte „James Bond jagt Dr. No“ die Richtung klar, in die sich die Reihe bewegen würde, und auch „Liebesgrüße aus Moskau“ ebnete den Weg merklich weiter. Hierbei wird die Figur des Q eingeführt, und Bond erhält die ersten der berühmten Gadgets in Form eines Multifunktionskoffers. Zwar zicken sich die beiden im Einführungsauftritt noch nicht regelmäßig an, das aber sollte schon ein Jahr später der Fall sein. Ebenso neu und wegweisend wartete der Film mit einer typischen Maurice Binder-Titelsequenz sowie dem mittlerweile obligatorischen Teaser auf, in der Bond scheinbar überwunden wird. Auch in der Fortsetzung zeigt sich die Schauspielerleistung auf hohem Niveau, dagegen sind eher Defizite durch die Rollenauslegung auszumachen. Sean Connery festigte natürlich seinen Kultstatus durch die entsprechende Performance und wird hier tatkräftig von guten Darstellern wie Pedro Armendáriz unterstützt. Auch Gegenspieler Robert Shaw kann man als gelungene Besetzung einstufen, und Lotte Lenya als resolute Ex-Kommunistin war schon eine Marke, die ein wenig unvergesslich ist.

Was letztlich ein wenig befremdlich wirkt, ist die Beziehung zwischen Bond und Bondgirl Romanova, die mit dem namensgebenden Titel lange nichts gemein hat. Zwar schmachtet Daniela Bianci ihren Lieblingsagenten an, was das Zeug hält, doch hat das nach heutigen Maßstäben eher etwas von unfreiwilliger Komik. Ganz grotesk kann es werden, wenn Bond schließlich die Geduld verliert und regelrecht durch das Zugabteil drischt. Solche Charakterzüge könnte man höchstens dadurch erklären, welche Vergangenheit der Spion zu bewältigen hätte, oder in Bezug auf seinen Beruf seine Gefühle für die Arbeit schnell wieder beiseite schiebt. Dennoch sind das antiquierte Ansichten, die man nicht braucht.

Fazit

Es ist die lange Wartezeit, die uns als Zuschauer ein zweites Mal an die kurze Leine nimmt. So lässt sich wohl nur erklären, warum wir eine unendlich langatmige Zugsequenz so konsequent verfolgen wollen. Geschickte Drehbuchkniffe sorgen dafür, dass man auch letztlich mit viel Bond-typischem versorgt wird, auch wenn die noch nicht den Vogel der Absurdität abschossen. Dennoch ist „Liebesgrüße aus Moskau“ eine wohlverdiente Fortsetzung in einer noch jungen Agentenlaufbahn.

Kritik: Sascha Wuttke

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