Vorweg: Ich versuchte meine hohen Erwartungen – wie bei jedem Film in dieser Preisklasse – von vornherein zu dämpfen, was alles andere als einfach war. Aber das hatte es auch nicht nötig: So muss Kino sein! Die erste Stunde ist etwas befremdlich, da der Ton doch deutlich „kindlicher“ und weit weniger episch und düster ist als bei Herr der Ringe. Man muss sich halt klar sein, dass „Der Hobbit“ in erster Linie auch als Kinderbuch geschrieben wurde. Spätestens ab Bruchtal kommt das unglaubliche Mittelerde-Feeling aber wieder zurück und man freut sich einfach ununterbrochen bei den ganzen Verweisen und Anspielungen auf die HdR-Saga. Ich habe das Buch nicht gelesen, dementsprechend kann ich die Änderungen und Einwürfe von Peter Jackson auch nicht zweifelsfrei bewerten – eine Sache hätte es jedoch sicher nicht gebraucht: Radagast. Ich kann verstehen, dass er im Vorfeld als Jar Jar Binks von Mittelerde beschrieben wurde, auch wenn es im Endeffekt lange nicht so schlimm ist. Trotzdem, den hätte man sich meiner Meinung komplett sparen können. Auch der doofe Kommentar des Orkkönigs (nachdem ihm Gandalf den Bauch aufgeschlitzt hat) passt nicht in solch ein Werk, diese pseudo-witzigen One-Liner sollen doch bitte bei B-Actionern von Steven Seagal bleiben. Sind natürlich alles nur Kleinigkeiten, denn zusammenfassend darf ich zum Glück sagen, dass „Der Hobbit“ nahtlos an die Qualität von HdR ran reicht, nur eben aufgrund der Vorlage nicht dieses epische Ausmaß erreichen kann.