Pixar steht wie kaum in zweites Animationsstudio für Geschichten mit viel Humor und viel Herz. Die Filme sind zum Großteil etwas für junge, sowie ältere Leute. Der Erfolg des Studios ist berechtigt, haben sie doch Meisterwerke wie Wall-E, Oben oder Toy Story zu verantworten.
Mit BRAVE endet der Fortsetzungszug nach Cars 2 und Toy Story 3 und Pixar entschied sich etwas neues zu machen. Im Prinzip ist das immer begrüßenswert, weil Pixar gute Geschichten erzählen kann, doch ist dies genau das Problem von Brave.
Die Animationen sind natürlich über jeden Zweifel erhaben. Auch die Charaktere haben wieder ihre schönen Eigenheiten, es gibt jede Menge gelungene Situationskomik und eine nette Heldin. Und trotzdem: Die Geschichte die Pixar hier erzählt ist einfach viel zu dünn. Dabei würde ein Film über eine Mutter-Tochter Beziehung in den schottischen Highlands so viel mehr hergeben.
In der Mitte gibt es bei Brave eine kleine Wendung, die den Film dann aber leider genau von dieser Doppeldeutigkeit und dieser Komplexität der sonstigen Pixar-Streifen abbringt. Allgemein sind die Figuren in Brave leider nicht so genial wie gewohnt. Da können höchstens MErida und ihre Mutter und der Vater überzeugen, auch wenn keiner von ihnen wirklich an Wall-E rankommt.
Die Story hätte einfach mehr hergegeben und das stößt sauer auf. Man bekommt mehr als einmal das Gefühl, dass Brave eher für das junge Publikum gedacht ist, vor allem, da man sich den Storyausgang und alles was dem Zuvorkommt nach gut 40 Minuten schon denken kann und dies dann nichteinmal sonderlich kreativ über die Bühne gebracht wird.
Versteht mich nicht falsch: Brave ist immer noch ein schöner Film. Vor allem die englische Synchro gewinnt viel Sympathie durch ihren schön schottischen Akzent, aber es fehlt dann einfach an Substanz. Es kann nicht sein, dass sich in einen (ohne Abspann) 85 Minuten Film so viele Längen einschleichen, dass die Charaktere zum Großteil sehr oberflächlich (oder wie im interessanten Fall der Hexe einfach wegfallen) bleiben und dass das schottische Setting ebenfalls so ungenutzt bleibt. Da muss dann auch ein Alibibösewicht hineingeschoben werden, was ebenfalls sauer aufstößt.
Trotzdem: Picar zeigt vor allem in den ersten 30 Minuten und in den letzten 10, dass sie immer noch zu alter Form auflaufen können. Da packen einen die emotionalen letzten 10 Minuten trotz teilweise vorangegangener Langeweile, das ist schon eine Leistung.
Brave ist ein Pool ungenutzter Möglichkeiten, der wegen einer sehr dünnen Story und ein paar langatmigen Szenen nicht an Pixars frühere Meisterwerke anschließen kann.