{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

AlbDaChamp

Kritik von AlbDaChamp

Die Verachtung Das Kino ist tot. Es lebe das Kino. So und nicht anders würde ich meinen 3. Film von Jean-Luc Godard beschreiben. Der Untergang des Films. "Die Verachtung" ist Kritik und Bewunderung zugleich, Hass gegen Hollywood, Liebe zum Film. "Verachtung" gegenüber Produzenten, Verehrung an Fritz Lang. Dabei gilt die Beziehung des Ehepaars als symbolischer "Bruch", im Fall der Protagonisten ist es die Ehe, welche zu Bruch geht, in der Intention ist es der Film selbst. Somit ist Godard auch eine beachtliche Selbstreflexion gelungen. Die gut durchdachte Geschichte bleibt an einem hängen und lässt einen über Hollywood urteilen. Perfekt ist "Die Verachtung" jedoch leider längst nicht. Einige Male vernachlässigt Godard den Fluss der Geschichte, um seinen Charakteren mehr Gewicht zu verleihen. Diese Szene in der Wohnung mag für die Handlung und insbesondere für die Charakterentwicklung wichtig sein, doch langweilt sie mich einfach nur UNENDLICH . Die Szene will einfach nicht aufhören. Die Beziehung geht in die Brüche, "ich liebe dich, ich liebe dich nicht mehr", ich habe es kapiert! Sie wirkt zwar nicht wirklich deplatziert und macht schon Sinn sie ist aber unnötig in die länge gezogen, dass hätte man viel schneller und vor allem besser schreiben können. Wieder lässt sich Godard von seinem ach so tollem Intellekt beeinflussen, mit welchem er schon seine anderen Filme drehte. Zwar deutlich reduzierter als in seinen anderen Filmen "kleiner Soldat" und "Eine Frau ist eine Frau", aber dennoch immer noch zu sehr darauf konzentriert. Ein paar andere Szenen sehen dazu sehr unbeholfen aus, was an den Zeitpunkt des Erscheinen des Filmes liegt, wo solche Darstellung als überzeugend galten, oder es liegt an Godard, denn in all seinen Filmen sehen die Darstellung manchmal so gekünstelt aus. Das schlimmste: Die Frauen wirken einfach verflucht Klischeebeladen, es wirkt so, als ob alle Frauen hier ein Selbstzweck wären. So ist "Die Verachtung" doch irgendwo auch Frauenfeindlich, zwar nicht sehr präsent und eigentlich eher subtil und nebensächlich, aber die Frauenfeindlichkeit ist vorhanden und das finde ich schade. Godard verzichtet hier aber wenigstens auf jede Selbstverliebtheit und konzentriert sich auf die Geschichte und Dialoge, welche zwar bei dem Ehepaar nervtötend sind, aber bei den anderen Figuren wie die des Fritz Lang sehr geglückt sind. Mit der einfach einwandfreien Regie und der etwas anderen art, Hollywood zu analysieren, hat Godard hier ein tolles Stück Film gedreht. Das witzigste ist, dass die Nacktszenen, welche gut in den Film passen und zur immer gleichbleibenden Musik und den Einstellung ästhetisch aufgenommen wurden, von den Produzenten auf Grund des kommerziellen Erfolgs aufgezwungen wurden. Genau, von solchen Produzenten, welche Godard im Film symbolisch so verabscheut. Schlussendlich hätte Godard ohne seine Vernarrtheit in den Intellekt auch hier wieder DAS Meisterwerk drehen können, und eben nicht irgend ein Meisterwerk. Ja, richtig gelesen, "Die Verachtung" bleibt trotz der Kritik ein Meisterwerk für mich. In Sachen Intention, Regie und wesentlichem Sinn der Handlung hat Godard hier was wichtiges geschaffen und dafür hat er keinen erhobenen Zeigefinger gebraucht. Ein Zeitloser Film, der Hollywood auch heutzutage (oder eher besonders heutzutage) so genau beschreibt. "Ich verachte Dich. Ich empfinde für Dich nur noch Verachtung. Deshalb liebe ich Dich nicht mehr. Ich verachte Dich."

Wird geladen...