"Wir Menschen sind nur aus Träumen gemacht… und die Träume sind umgekehrt aus uns gemacht" Nach dem Sichten mehrerer Filme von Godard fällt auf: Er spielt gerne mit den Farben, lässt diese aber nicht in irgend einem Kontrast darstellen sonder benutzt diese zur einfachen, ästhetischen Darstellung, was zwar keinen besonderen Zweck hat, außer vielleicht der künstlerischen Vollendung. Zur Handlung: Ferdinand Griffon ist gelangweilt von seinem Leben und seinen Bekanntschaften. Und dann kommt er: Der Grund, dieses langweilige Leben zu verlassen. Diesem linearen Dasein entkommen. Die Chance ein spannendes und aufregendes Leben zu führen. Der Mord ist der Anlass, zusammen mit Marianne zu fliehen, dem Elend, das er Leben nennt, endlich zu entkommen. Frei. Unbestimmt. Spaß am Leben. Die Flucht vor dem Gesetzt. "Elf Uhr Nachts" zeigt eine eigentlich nur alt zu bekannte Geschichte. Wieder durchbricht Godard die 4. Wand. Wieder dreht Godard mit Jean-Paul Belmondo und Anna Karina. Und wieder verbindet Godard Intellekt mit Liebe. Nur mit dem feinen unterschied: Godard lässt die Emotionen endlich in den Vordergrund. ENDLICH. Auf diesen Godard-film habe ich gewartet. Die Charaktere handeln nachvollziehbar und ihre Taten bleiben begründet. "Elf Uhr Nachts" besitzt einen unbestrittenen Charme. Wenn Anna Karina das singen anfängt und wenn Jean-Paul Belmondo dann mit einsteigt geht einem das Herz auf, auch wenn das kitschig klingen mag. Die Dialoge in denen die Protagonisten in die Kamera sprechen sind die besten. Aber auch ihre gegenseitigen Wortwechsel sind amüsant. Die Einblendung Cinema erscheint immer wieder. Für mich ist das hier der Godard-Film, wie alle anderen auch hätten sein können. Und das Ende ist … sagen wir mal unerwartet, aber doch fantastisch. Einer der besten Road-movies die ich bist jetzt gesehen habe. Charmant, klug und wunderschön. "Für mich gibt es nur eins, ich will leben. aber nicht mal das versteht er, leben."