"Everything Everywhere All at Once" und noch mehr - Die 10 wichtigsten Rollen von Michelle Yeoh
Aktuell läuft Everything Everywhere All at Once in den Kinos und bietet der chinesischen Darstellerin Michelle Yeoh erneut eine Bühne, um ihre Wandlungsfähigkeit unter Beweis zu stellen. Nur wenigen Schauspielerinnen gelingt es scheinbar so mühelos die Länder- sowie Genre-Grenzen zu überwinden. Egal ob Martial-Arts-Kino, Arthouse-Drama, Indie-Film oder Blockbuster, sie kennt sich überall gut aus und kann auf eine Karriere von beinah 40 Jahren zurückblicken. Mit dieser Liste wollen wir euch ihre zehn wichtigsten Rollen vorstellen.
Es gab viel Kritik an dieser Schmonzette, z.B. weil fast alle Japaner von Chinesen gespielt wurden. Wirklich mit Ruhm hat sich die Produktion also nicht bekleckert, allerdings beweist Yeoh in diesem eher vergessenswerten Film, dass sie auch feine Eleganz perfekt verkörpern und beherrschen kann. Für eine Darstellerin, die erst kurz zuvor Faust- und Schwertkämpfe ausgetragen hat, war die Rolle der Mameha durchaus eine beachtliche Leistung.
Es gab und gibt viel Kritik an dieser Serie. An Michelle Yeoh und ihrer Darstellung von Captain Philippa Georgiou kann es aber nicht liegen. Denn wie immer füllt sie diese Rolle perfekt aus und fügt sich nach 007, Marvel oder Ip Man auch mühelos in dieses Franchise ein.
Luc Bessons dramatisches Biopic über die bekannte Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi, die aus politischen Gründen 15 Jahre unter Hausarrest gestellt war, nutzt die wahre Geschichte, um meist nur seichtes Gefühlskino hervorzubringen. Dies ändert aber nichts an der tollen Leistung von Michelle Yeoh. Ihr ist es zu verdanken, dass der Film keinen Schiffbruch erleidet. Ein weiterer Beweis ihrer Wandlungsfähigkeit.
In Danny Boyles und Alex Garlands rauem wie gleichsam auch poetischen Sci-Fi-Katastrophenfilm sehen wir Michelle Yeoh als Botanikerin Corazon, die sich rasch als Herz des Teams offenbart. Trotz all der visuell bombastischen wie teils wunderschönen Szenen gehört ihr doch einer der schönsten Momente, wenn sie die letzte Pflanze in ihren blutigen Händen hält. "Das Leben findet immer einen Weg", würde es in einem anderen Film heißen. Mag ihre Rolle auch nicht so groß sein, sie ist dennoch wichtig und zeigte, dass sie in westlichen Produktionen auch mehr sein und spielen kann, als die Actionheldin.
1983 zur Miss Malaysia gekrönt, absolvierte sie danach erste Schauspielauftritte und recht bald (1985) entdeckte sie den Actionfilm für sich. Anfangs in kleinen, später in größeren Rollen wie an der Seite von Cynthia Rothrock in Ultra Force - Teil 2. 1986 kam dann Hongkong Cop - Im Namen der Rache, in dem Yeoh erstmals alleine einen Film auf ihren Schultern trug und dies in der Rolle des Cops Michelle Yip. Für Fans von Eighties-Hongkong-Actionfilmen ist das Werk auch heute immer noch einen Blick wert. Dass Yeoh danach der Weg für mehr Actionrollen eröffnet wurde, war keine Überraschung.
Fans des chinesischen, bzw. Hongkong-Films kannten Michelle Yeoh bereits, doch dem großen, westlichen Publikum wurde sie erst 1997 so richtig mit Pierce Brosnans zweiten (und heutzutage unterschätzem) Bond-Abenteuer vorgestellt. Vielleicht war ihre Rolle der Wai Lin nicht das erste Bondgirl, welches sich als äußerst wehrhaft zeigte, aber es war definitiv das erste Mal, dass eine Frau an 007 Seite den Eindruck erweckte, sie braucht die Hilfe des britischen Superagenten gar nicht. Mit diesem Film hinterlegte Yeoh ihre erste große Visitenkarte in Hollywood.
In Deutschland war dieser Film eher ein Flop, doch in den USA dominierte die Komödie lange Zeit die Kinocharts und machte aus dem Projekt mit angeblich geringen Erfolgschancen einen waschechten Straßenfeger. Auch Michelle Yeoh als Eleanor Sung-Young ist es zu verdanken, dass die Darstellung der chinesischen Kultur (in den USA) so authentisch geworden ist. Für viele ist dieser Film einer der Hauptgründe, warum Hollywood in asiatischen Filmemachern*innen mittlerweile mehr sieht, als bloß Bruce Lee.
Private Probleme und eine schwere Verletzung sorgten dafür, dass Yeoh 1987 der Schauspielerei und vor allem den Actionrollen Lebwohl sagte. Ein Abschied, der fünf Jahre dauerte. Dann drehte sie gemeinsam mit Jackie Chan diesen Actionkracher, der für alle Fans des Genres ein absolutes Muss ist! Mit ihrer Leistung hier bewarb sich Yeoh unwissentlich für Hollywood. Fünf Jahre später erreichte sie dann die Traumfabrik und lernte 007 kennen.
Ang Lees Oscar prämierte Liebeserklärung ans klassische Wuxia-Kino bildet nicht nur die Eleganz und Schönheit der Kampfkunst ab, sondern nutzt die Scharmützel auch effektiv und wunderbar dazu, ganze Geschichten zu erzählen. Der Kampf zwischen Zhang Ziyi und Michelle Yeoh als Yu Xiu Lian gehört immer noch zu einem der besten der Filmgeschichte. Dabei geht jedoch nie die darstellerische Qualität verloren.
Noch nicht gesehen? Dann freut euch drauf! Sehr sicher wird der neue Film der Macher von Swiss Army Man recht bald als DER Film mit Michelle Yeoh bezeichnet werden. Womit? Mit Recht. Mehr wollen wir dazu auch gar nicht sagen, außer das hier: Lest unsere Kritik und schaut ihn euch an. Am besten im Kino natürlich.