Das letzte Quartal des Jahres ist vorüber und es gab wieder eine Menge zu entdecken - im Kino: Seltsame Ärzte, kleine Krieger, Fabelwesen, Halbgötter, Beziehungsdramen, Sternenkrieg und, und, und...
Wir haben einmal die Kinoneustarts des Quartals zusammengetragen, die von uns am besten bewertet wurden. Dazu haben wir euch Auszüge aus dem Fazit des jeweiligen Films eingefügt. Klickt einfach auf das Poster und ihr gelangt sofort zur kompletten Kritik. Die goldene Punktzahl, um in dieser Liste dabei zu sein, ist 7,5. Filme mit gleicher Punktzahl haben wir alphabetisch sortiert.
Hier geht's zur Top-Liste des ersten Quartals.
Hier geht's zur Top-Liste des zweiten Quartals.
Hier geht's zur Top-Liste des dritten Quartals.
Was waren eure Kinohighlight des 4. Quartals 2016 und welche der unten stehenden Filme habt ihr gesehen?
9: Auf einmal
"Irgendwo zwischen Drama und Psycho-Thriller siedelt Asli Özge ihren dritten Spielfilm "Auf einmal" an. Dabei hält die Regisseurin durch die raffinierte Erzählweise subtile Spannung ebenso aufrecht wie ambivalente Reaktionen gegenüber dem Verhalten der Hauptfigur, bis der Streifen im Schlussakt noch mal förmlich explodiert. Tolles, deutsches Kino."
7,5 Punkte
8: Elvis & Nixon
"Eine fiktionale Gaudi mit hervorragenden Darstellern, die zwischen den Zeilen nicht nur eine Legende (und damit ist nicht Nixon gemeint) ungewohnt kontrovers seziert, sondern auch die sonderbare Doppelmoral, Ikonenbildung und Show-Mentalität der Amerikaner kritisch in Frage stellt, was aktueller ja kaum sein könnte. Mehr als nur sehenswert, fast schon lehrreich. Obwohl es alles nicht (wirklich) ernst gemeint ist. Das macht es so amüsant und clever zugleich."
7,5 Punkte
7: Die Hände meiner Mutter
"Für viele ist die Kindheit die Zeit auf dem Bolzplatz, das Spielen im Garten oder Barfuß durch das Gras zu wandern. Für Markus ist die Kindheit eine kleine Spelunke auf dem Dachboden. Durch die Fenster dringt wenig bis gar kein Licht, die Fluchtmöglichkeiten sind unendlich klein, die Dachschrägen entziehen jegliches Selbstwertgefühl. Florian Eichinger inszeniert in „Die Hände meiner Mutter“ so manch intensive Szene, die das Herzklopfen in die Höhe treibt und ein flaues Gefühl in den Magen stampft. Der Regisseur ist ein überaus fähiger Mann vom Fach, das zeigt er in dem Abschluss seiner Trilogie überaus deutlich. Nach traumatischen Erlebnissen in den Erinnerungen von Markus (in denen er stets als Erwachsener erscheint) schneidet Eichinger ins Schwarz, bei dem nur noch die Gesichter der Figuren leicht nachscheinen. Wie der Nachbildeffekt des Auges, nachdem man zu lange auf eine Form geschaut hat. Oder wie ein Körper, der langsam im dunklen Wasser versinkt."
7,5 Punkte
6: Marketa Lazarová
"In seiner Romanverfilmung "Marketa Lazarová" macht Regisseur Frantisek Vlácil keine Gefangenen. Obwohl der 1967 erschienene Film mittlerweile durch eine Umfrage als bester tschechischer Film aller Zeiten gilt, ist der sperrig erzählte, hypnotisierend in Szene gesetzte Historien-Rausch nur etwas für Zuschauer, die avantgardistischen, in epischer Länge zelebrierten Kunstfilmen gegenüber aufgeschlossen sind."
7,5 Punkte
5: Das Versprechen - Erste Liebe lebenslänglich
"Auf den ersten Blick mag die Dokumentation von Regisseur Marcus Vetter lediglich wie ein Plädoyer für den Angeklagten wirken. Doch steckt viel mehr dahinter. Mit Archivaufnahmen, Interviews und neuen Beweisen beteuert Vetter nicht nur die Unschuld eines seit nunmehr 26 Jahren in Haft befindlichen Mannes, sondern kritisiert das gesamte amerikanische Rechtssystem. Definitiv einen Blick wert."
7,5 Punkte
4: Doctor Strange
"In vielen Punkten folgt "Doctor Strange" der Formel die für Marvel-Filme einerseits und Origin-Stories andererseits, ohne großartig von bekannten Pfaden abzuweichen. Wo diese Formeln allerdings variiert werden, wird das auf clevere und überzeugende Art gemacht. In Kombination mit der atemberaubenden Optik und einer guten Besetzung kann sich "Doctor Strange" problemlos mit einigen der besten MCU-Filmen wie "Winter Soldier" messen."
8 Punkte
3: Nocturnal Animals
"Clever konstruiertes Crime-Drama, das stilistisch großartig in Szene gesetzt ist und durch seinen harten Stoff emotional bewegt und ordentlich aufwühlt."
8 Punkte
2: Paterson
"Wer Jim Jarmuschs Vorliebe für langsames Pacing, Wiederholung und kryptische Dialoge nicht mag, wird hier keine Offenbarung erfahren. Jarmusch bleibt in "Paterson" seinem Stil absolut treu - und liefert dabei sein womöglich bestes Werk seit "Dead Man" ab. Von der Musik und der Kameraarbeit bis hin zum letzten Detail im Bühnenbild ist "Paterson" eine absolute stimmige Zelebration des Mondänen."
8 Punkte
1: Kubo - Der tapfere Samurai
"Mit Kubo lotet Laika einmal mehr die Grenzen des Animierbaren aus. Der ohne Zweifel beste Animationsfilm des Jahres funktioniert auf allen Ebenen. Seine Kreativität und Schönheit versetzt den Zuschauer ins Staunen und holt die schon lange abwesende Magie zurück in unsere Kinosäle. Nie hat Stop-Motion besser ausgesehen."
10 Punkte