1980er Jahre: 10 der größten Oscar Snubs des Jahrzehnts
Was gibt es Schöneres, als sich über die Oscars aufzuregen? Obwohl jeder weiß, wie unnötig es ist, diesen ebenso unbedeutenden Filmpreis zum Gesprächsthema zu machen, kommen wir Jahr für Jahr in den Genuss, uns erneut das Maul darüber zu zerreißen, wer den Goldjungen denn nun verdient hat und wer nicht. Anlässlich der Verleihung im nächsten Monaten wollen wir euch hier einige der größten Snubs aller Zeiten präsentieren und gehen dafür nicht unbedingt chronologisch durch die Jahrzehnte. Weiter geht es mit den 1980er [HIER findet ihr die 1970er].
1989. Nichts gegen Rain Man, der Film ist niedlich, macht es sich zwar wirklich zu einfach, aber...ist dennoch nett. Die bessere Wahl für die Preise hinsichtlich Bester Film und Beste Regie wäre natürlich Alan Parkers wuchtiges Rassismus-Drama Mississipipi Burning gewesen. PS: Dass Ein Fisch namens Wanda nur für die Regie, nicht aber Bester Film nominiert wurde ist ebenfalls mächtig uncool!
1988. Jeder wichtige amerikanische Vietnam-Film der 1980er Jahre wurde bei den Oscars immerhin in den richtigen Kategorien mit Nominierungen bedacht, nur Full Metal Jacket musste sich mit einer mickrigen Nominierung für das Beste adaptierte Drehbuch begnügen. Hallo? Bester Film? Beste Regie? Bester Nebendarsteller?
1987. Klar, Platoon hat seine Preise verdient (wobei, Hannah und ihre Schwestern von Woody Allen, also...ach, vergessen wir das). Nicht verdient hat David Lynch allerdings die Schmach, mit Blue Velvet nur für die Beste Regie und nicht auch für den Besten Film nominiert zu werden. Lachhaft.
1986. Wo fängt man hier an. Zuerst einmal ist Jenseits von Afrika wohl einer der unverdientesten Oscar-Gewinner aller Zeiten. Sydney Pollack hat so viele tolle Filme gemacht, ausgerechnet dieser wurde prämiert. Jetzt wird es allerdings sonderbar: Ran von Akira Kurosawa wurde in der Kategorie Beste Regie nominiert, aber nicht als Bester Film oder Bester Fremdsprachiger Film. Hä? Darüber hinaus hätte man auch Peter Weir und Der einzige Zeuge, John Huston und Die Ehre derPrizzis oder Hector Babenco und Kuss der Spinnenfrau auszeichnenkönnen. Alles wäre besser gewesen als Jenseits von Afrika. Sorry.
1985. Etwas Grundsätzliches: Da wird Jäger des verlorenen Schatzes für 8 Oscars nominiert, darunter für die prestigeträchtige Beste Regie und den Besten Film, die phänomenale Fortsetzung allerdings muss sich mit einer Nominierung in Sachen Visuelle Effekte und Beste Filmmusik zufrieden geben? Sicherlich nicht. Der Film ist großartig, der beste Teil der Reihe und sträflich verkannt.
1983. Das Jahr von Richard Attenborough, Ben Kingsley und Gandhi. Die Goldjungen sollen dem Film auch gegönnt sein, allerdings ist es dennoch nicht ganz klar, warum der brillante Vermisst von Costa-Gavras für den Besten Film nominiert wurde, nicht aber für die Beste Regie. Hier nochmal die Frage: Wer hat denn den Film gemacht?!
1982. Jetzt kommt's mal richtig Dicke: Prince of the City von Sidney Lumet. Seine vielleicht beste Regiearbeit, unzweifelhaft ein Prunkstück des 1980er Jahre Kinos. Und was macht die Academy? Nominiert den Film allein für das Beste adaptierte Drehbuch, während Die Stunde des Siegers den Preis für den Besten Film abräumt. Alles klar. Genau. Schämt euch.
1981. Keine Frage: Eine ganz normale Familie ist ein wunderbarer Film und wurde 1981 zum Überraschungssieger bei den Oscars. Allerdings hätte in diesem Jahr entweder Martin Scorsese für Wie ein wilder Stier oder David Lynch für Der Elefantenmensch in den zwei wichtigsten Kategorien gewinnen müssen. Zwei der größten Filme aller Zeiten.
1980.Woody Allen war schon immer ein fester Bestandteil der Oscars, dass ausgerechnet Manhattan, einer seiner besten Filme, „nur“ für die Beste Nebendarstellerin und das Beste Drehbuch nominiert wurde, ist unverständlich. Die Auszeichnung für den Besten Film und die Beste Regie hätte er definitiv mehr verdient gehabt als Kramer gegen Kramer.
1980. Also, Kramer gegen Kramer. Man kann den Film gerne für seine schauspielerische Leistungen auszeichnen, was auch geschehen ist. Dass das Drama Robert Benton in den Kategorien Bester Film und Beste Regie gegen Apocalypse Now gewonnen hat, ist allerdings fast schon Kunstverachtung.