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10 Highlights des Fantasy Filmfest 2017

Moviebreak war auch 2017 wieder auf dem Fantasy Filmfest und hat von den 51 Filmen des Programms immerhin 44 in Form von Kritiken abdecken können (eine Übersicht findet ihr hier). Wie jedes Jahr gab es die ein oder andere Gurke, aber auch viele tolle Filme zu entdecken. In dieser Liste soll es nun um die 10 Highlights des Fantasy Filmfest 2017 gehen. Die Liste spiegelt nicht die Meinung eines einzelnen Autoren wieder, sondern richtet sich nach der Gesamtwertung aller beteiligter MB-Autoren, daher fällt die Auswahl sehr bunt aus. Das Gesamtergebnis sind nun folgende 10 Filme. Stimmt ihr damit überein? Welche Filme sind eure Highlights, welche wollt ihr noch unbedingt sehen?

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Sicilian Ghost Story

"Sicilian Ghost Story" ist ein verträumtes, immersives Drama voller wunderschöner Kamerafahrten und einer dichten, melancholischen Atmosphäre. Ab und zu übernimmt der Film sich jedoch bei seinem eigenartigen Genre-Mix aus bitterem Entführungsdrama und romantischen Märchenfilm und verlangt dem Zuschauer durch multiple Perspektivwechsel und ein etwas zu lasches Erzähltempo einiges an Sitzfleisch ab.

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Es

Es mag ironisch klingen, aber die stärksten Aspekte des Horrofilms "ES" sind die einfühlsame Coming-Of-Age-Geschichte, die erfolgreich dramatische und humoristische Töne miteinander kreuzt sowie die starken Kinderdarsteller, die den Zuschauer emotional erfolgreich in die Geschichte investieren. Was dagegen abfällt, sind die Gruselmomente des Films, die trotz guter Inszenierung, einem schicken Look und einem überzeugenden Pennywise nötige Subtilität vermissen lassen und sich durch ihren repititivien Einsatz zu schnell abnutzen. Eine gute Literaturverfilmung, die ihrem Hype tatsächlich gerecht wird, ist Muschietti hier trotzdem gelungen, was sich wohl auch daran zeigt, dass sich der Film trotz 135-Minuten Laufzeit keine Sekunde lang zieht. 

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Mein Freund Dahmer

Die Geschichte über die Jugendjahre des Massenmörders Jeffrey Dahmer werden in "My Friend Dahmer" emotional wirkungsvoll und psychologisch differenziert vorgetragen, ohne dass der Film zu sehr in die Klischeefalle Hollywoods tritt (obwohl es manchmal eng wird). Gespickt mit starken Darstellerleistungen und einer besonnenen, konzentrierten Inszenierung, schafft es "My Friend Dahmer" mit seiner schweren Thematik gleichsam angemessen wie einnehmend umzugehen. Im Pool der Serienmörderfilme, die auf wahren Begebenheiten beruhen, sticht der Film also auf jeden Fall durch seine Realitätsnähe hervor.

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Blade of the Immortal

"Blade of the Immortal" läuft die gleiche "Des-Lebens-Überdrüssiger-Krieger-Findet-Wieder-Sinn-Im-Leben-Indem-Er-Ein-Kind-Unter-Seine-Fittiche-Nimmt"-Schiene, wie "Logan", "Sword of the Stranger", "The Last of Us" und "Lone Wolf and Cub" und besticht dabei mit einer guten Prise Humor, toll-choreographierten Kampfszenen ... und Blut. So viel Blut. Zwar ist die Kamera beizeiten etwas zu shaky und nah am Geschehen; die Story hätte etwas feiner und weniger "in your face" sein können und mit 150 Minuten gute zwanzig Minuten zu lang, aber hey. "Blade of the Immortal" ist Samurai-Schnetzel-Kost erster Klasse und ein Muss für Leute, die kein Problem damit haben Gliedmaßen fliegen, literweise Blut fließen und Gedärme flattern zu sehen.

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Raw

Julia Ducournaus „Raw“ ist eine ebenso sensible Coming-of-Age-Beobachtung wie ein brutaler Kannibalen-Fiebertraum. Der Hunger auf Fleisch wird dabei zum Sinnbild für eine verwirrte Protagonistin, die sich aus familiären Restriktionen und jugendlichen Ängsten emanzipieren will und unter radikalen, sicherlich provokant überhöhten Umständen zu ihrer eigenen, bislang verborgenen sowie unterdrückten Persönlichkeit vorkämpft. Es ist ein ungewöhnlicher, einfallsreicher Film, der manchmal etwas zu überstürzt zwischen den extremen Stimmungslagen pendelt, dabei aber trotzdem Eindrücke hinterlässt, die sich nicht so leicht wieder abschütteln lassen.

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Mayhem

"Die Hard" meets "Margin Call". "Mayhem" profitiert von einem cleveren Drehbuch, dessen Prämisse auf eine Serviette passen würde. Eine simple Grundidee in Kombination mit einer simplen Story, spaßigen Charakteren und tatsächlich lustigen Dialogen sorgen für ein blutiges, selten-spaßiges Filmerlebnis, das mit knackigen 86 Minuten Laufzeit strammer und fettarmer nicht hätte sein können.

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Darkland

"Darkland" ist ein kühler, realistischer und knochenharter Rachethriller, der aber vor allem mit seinen hervorragenden Charaktermomenten und der Diskussion des Integrationsproblems glänzt, auch wenn diese Diskussion ein wenig zu parteiisch ausfällt. Ein US-Remake dürfte nicht lange auf sich warten lassen.

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It Comes at Night

"It Comes at Night" ist der Beweis, dass sich mit Minimalismus im Hinblick auf Story, Cast und Setting ein absolut dichter und atmosphärisch überragender Horrorstreifen erzählen lässt. Schauderhaft schön gefilmt, eine bizarre Soundkulisse und der Verzicht auf überhebliche Jumpscares heben diesen Genrevertreter von der zeitgemäßen Konkurrenz deutlich ab. "It Comes at Night" ergreift die Aufmerksamkeit und die Neugier des Zuschauers in der ersten Minute und lässt diese erst mit dem Eintritt des Abspanns los. Modernes Horrorkino von seiner besten Seite. 

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Vidar the Vampire

"Vidar The Vampire" ist die bitterböseste Satire zum Thema Religion seit "South Park: Bigger, Longer, Uncut", schafft es jedoch gleichzeitig gute Charaktere zu kreieren und überrascht zum Ende hin sogar mit einer ordentlichen Dosis Warmherzigkeit. Plus: Habe lange nicht mehr so gelacht im Kino. Hätte ich mehr Daumen, würde ich auch die hochhalten.

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Kuso

Fans von David Lynch, David Cronenberg, Luis Buñuel, Takashi Miike und vor allem anarchischem Cartoon-Wahnsinn wie die Ren & Stimpy Show dürften mit Steven Ellisons Regiedebüt „Kuso“ einen der besten Filme des Jahres erleben. Alle anderen sollten lieber weiten Abstand halten. Ein Film, der das Kino im Jahr 2017 grenzüberschreitend, pervers, unterhaltsam und trotzdem irgendwo anrührend regelrecht zersprengt.

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