Sein Gefängnisdrama Kuss der Spinnenfrau brachte ihm als erstem lateinamerikanischen Regisseur 1985 eine Oscarnominierung, sein harscher Jugendfilm Pixote erregte fünf Jahre zuvor Kontroversen. Sein letzter Film My Hindu Friend startete am 3. März in Brasilien. Am Mittwoch verstarb Hector Babenco im Alter von 70 Jahren an einem Herzanfall.
In seiner fünf Jahrzehnte andauernden Karriere arbeitete Babenco mit Leinwandgrößen wie Meryl Streep, Kathy Bates, Jack Nicholson, William Hurt und Willem Dafoe. Seine Geschichten erzählten von Drogen, Kriminalität, Armut und Ausweglosigkeit. Der Zauber der Kunst und Fantasie bot seinen Protagonisten eine Zuflucht vor der hässlichen Realität.
Bei den Kritikern fanden seine Werke Anklang und Regisseure wie Spike Lee und Harmony Korine beriefen sich auf den einflussreichen Filmemacher. Trotzdem blieb er im Kino immer ein wenig Außenseiter, wie es viele seiner Figuren waren. Am 13. Juli vestarb der Mann, dessen Kamera Schönheit am Rande sozialer Abgründe finden konnte, in Sao Paulo.