Groß war die Enttäuschung, als Disney und Lucasfilm nach dem Flop von Solo: A Star Wars Story alle sich in der Entwicklung befindenden Spin-Offs zum Star-Wars Universum einmotteten, darunter auch den von vielen herbeigesehnten Solo-Film über Obi-Wan Kenobi. Umso größer war danach aber auch die Euphorie, als man nicht nur einen Film, sondern gleich eine ganze Disney+ Serie ankündigte, die zeitlich zwischen Star Wars: Die Rache der Sith und Krieg der Sterne angesiedelt sein sollte und für die Ewan McGregor (Doctor Sleeps Erwachen) ebenfalls in seine Paraderolle zurückkehren würde.

Nun aber, nach dem alles andere als reibungslosen Ende der Skywalker-Saga mit Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers, scheint jetzt das noch namenlose Kenobi-Projekt das nächste Opfer von Produktionsproblemen zu sein. Und die sind laut Berichten von Collider und Hollywood Reporters wohl so schwerwiegend, dass Disney das Projekt vorerst auf Eis gelegt hat. Bereits vergangene Woche machten in sozialen Medien vereinzelt Gerüchte die Runde, dass man die Serie gar vorzeitig völlig einstellen wollte, nun scheint an diesen aber doch mehr dran zu sein als zunächst vermutet. Hauptursache für die Komplikationen sind anscheinend die Drehbücher. So sollen zwar erst zwei fertige Skripte aus der Feder von Hossein Amini (Drive) existieren, mit denen war man bei Disney aber wohl so unzufrieden, dass man sich derzeit sogar auf der Suche nach neuen Autoren befinden soll.

Laut den Informationen soll die Handlung in eine ähnlich Kerbe geschlagen haben wie The Mandalorian und von einem gealterten Obi-Wan Kenobi erzählt haben, der seine schützende Hand über sowohl den jungen Luke Skywalker als auch eine kindliche Leia Organa hält. Als gutes Omen empfand man bis dato auch, dass das Vorhaben von Deborah Chow betreut werden sollte. Diese war bei The Mandalorian neben Bryce Dallas Howard die erste Frau überhaupt auf dem Regiestuhl bei Star Wars und erntete für die von ihr inszenierten Episoden viel Lob, sodass sie als gute Wahl angesehen wurde, bei der Kenobi-Serie als treibende Kraft und Showrunnerin zu fungieren.

Nach bisherigem Stand sollen sowohl Chow als auch Ewan McGregor nach wie vor am Projekt beteiligt sein, doch scheint dessen Status nunmehr überraschend ungewiss. Da bereits letztes Jahr erste Screentests mit McGregor stattgefunden haben sollen, verwundert es umso mehr, dass in einer so fortgeschrittenen Phase plötzlich die Drehbücher auf den Prüfstand gestellt werden. Auch wenn McGregor, der von IGN auf einem Presseevent auf diese Entwicklung angesprochen wurde, sich betont zuversichtlich gibt und davon spricht, dass die Skripte sehr gut seien und sich der Produktionsbeginn lediglich auf nächstes Jahr verschoben habe, bleibt der Status Quo des Ganzen unklar. Etwas mehr Aufschluss geben da noch McGregors weitere Aussagen:

"Jetzt, wo Episode 9 erschienen ist und jeder bei Lucasfilm mehr Zeit in den Schreibprozess investieren kann, hatten sie das Gefühl, dass sie mehr Zeit wollten, um die Episoden zu schreiben."

Es ist also durchaus anzunehmen, dass dieser Schritt seitens Disney möglicherweise auch mit den sehr gemischten Reaktionen auf Der Aufstieg Skywalkers zusammenhängen könnte, inbesondere was dessen Handlung und Drehbuch angeht. Falls EwanMcGregor allerdings mit seiner Prognose richtig liegen sollte und die Produkton Anfang 2021 wieder rollen wird, kann man sich darauf einstellen, dass wir das Endergebnis erst frühestens 2022 auf Disney+ werden sehen können.

Eure Meinung zu dieser unerwarteten Entwicklung?