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Zum Start von "Avengers: Endgame" werden einige deutsche Kinos bestreikt

Stu

Von Stu

Quelle: ver.di
Bildnachweis: © Marvel Studios | Werbemotiv zu "Avengers 4: Endgame"

Damit ein Streik effektiv ist, muss man von ihm hören. Aus diesem Grund wird in Weihnachtszeit bei Versandhäusern gestreikt und wenn Piloten und ihre Gewerkschaft Gehör finden wollen, streiken diese meist auch in den Ferien. So gesehen ist es nur verständlich, dass jetzt zum Start Avengers 4: Endgame 20 Kinos der Ketten Cinestar und Cinemaxx bestreikt werden.

Die Streiks werden in den betroffenen Kinos wohl für Verzögerungen und sogar Ausfällen von Vorstellungen führen. Welche Kinos streiken ist noch nicht bekannt. Eine Liste der Streik-Kinos gibt es nicht und soll wohl auch nicht veröffentlicht werden. Doch warum streiken die Mitarbeiten? Aufschluss gibt die offizielle Pressemitteilung von ver.di:

Bei den Multiplex-Kinoketten Cinestar und Cinemaxx wird ab heute Abend (24.4.) zum bundesweiten Filmstart von „Avengers: Endgame“ in mehr als 20 Kinos gestreikt. Nach fünf Verhandlungsrunden für die rund 3.000 Beschäftigten sind die Tarifparteien immer noch keinen entscheidenden Schritt vorangekommen. „Die Servicekräfte im Kino verdienen Anerkennung und Respekt, sie leisten viel und haben daher einen Anspruch auf existenzsichernde Löhne“, forderte der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank Werneke. Die Servicekräfte müssten auch steigende Mieten, Energie- und Fahrtkosten schultern. Das sei mit den Niedriglöhnen bei Cinemaxx und Cinestar nicht zu schaffen. „Die großen Kinokonzerne zeigen keinerlei Wertschätzung gegenüber den Beschäftigten“, kritisierte Werneke. Die Beschäftigten und ver.di hätten sehr wohl registriert, dass vorsorglich angeheuerten Streikbrechern mehr als 12 Euro Stundenlohn gezahlt würde, während sich die Stammbelegschaft mit 9,19 Euro Einstiegslohn zufriedengeben soll.
ver.di will die Streiks auch in den kommenden Tagen an unterschiedlichen Standorten fortsetzen. Bei der für Dienstag (30.4.) vereinbarten Fortsetzung der Tarifverhandlungen in Hamburg könnten die Cinemaxx-Betreiber ein verhandlungsfähiges Angebot vorlegen. Mit dem Unternehmen Cinestar konnte bisher kein neuer Verhandlungstermin vereinbart werden.

Was sagt ihr dazu?

Update: Die CinemaxX Entertainment GmbH & Co. KG hat uns kontaktiert und gebeten auch ihre Seite zu beleuchten. Aus diesem Grund hier das offizielle Statement von CinemaxX:

Zu allererst: Unser Kernziel ist es, mit unserem Tarifpartner ver.di einen gemeinsamen Weg zu finden. Wir wollen am Verhandlungstisch zu einer guten Lösung kommen.
So, wie wir auch schon 2015/16 zu einem für beide Seiten zufriedenstellenden Ergebnis gekommen sind – kompromissfähige Angebote in konstruktiven Verhandlungen waren hier die Basis.
CinemaxX hat in der nunmehr fünften Verhandlungsrunde am 26. März ein drittes Angebot von rund 7% Gehaltserhöhung in zwei Stufen vorgelegt.
Ver.di beharrt jedoch auf ihren ursprünglichen absolut realitätsfernen Forderungen. Steigerungen von über 20% sind für kein Unternehmen wirtschaftlich tragbar.
Erst recht nicht für ein Kino-Unternehmen im angespannten Markt. Wenn man dann noch versteht, dass diese ver.di Forderung bisher nur für das erste Jahr vorliegt, zeigt das, wie maßlos diese Forderung ist. Unser aktuelles Angebot liegt schon heute deutlich über dem finalen Tarifergebnis 2015/16 – damals nach einem absoluten Kino-Rekordjahr!
Und auch mit Blick auf aktuelle ver.di Tarif-Abschlüsse in anderen Branchen ist unser Angebot absolut fair und jetzt schon abschlussnah. Was dort an Steigerung in 3 Stufen über teilweise 3 Jahre geboten wird, bieten wir innerhalb von 2 Jahren jetzt schon zu diesem Verhandlungsstand - trotz angespannter Marktlage.
Wir appellieren an ver.di, in der nächsten Verhandlungsrunde am 30.4.2019 ihre Forderungen auf ein realititätsnahes Maß zu reduzieren.
Wir glauben, dass gute Ergebnisse nur am Verhandlungstisch zu erreichen sind und nicht durch Polarisierung und Arbeitskampf!
Unser Ziel: Wir wollen so schnell wie möglich höhere Gehälter für unsere Mitartbeiterinnen und Mitarbeiter zahlen.

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