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1x1 – Episode 1

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Inhalt

Hebamme Ella leitet die beste Entbindungsstation Dänemarks. Das eng verbundene Team geht seiner Arbeit aus Überzeugung und mit hohen Idealen nach, doch die psychische und physische Belastung lässt die Kolleg*innen allzu oft an ihre persönlichen Grenzen stoßen.

Kritik

Egal, wie viele warnende Vorzeichen es gibt, nichts bereitet darauf vor, wie schlimm es wirklich wird. Was dabei raus kommt, ist immer anstrengender als erwartet und kann einen über Jahre oder sogar Jahrzehnte begleiten. Soviel zu den Gemeinsamkeiten von Geburten und Arztserien, die Lone Scherfig (One Day) im Programm der Berlinale Series verkuppelt. Das erklärte Brainchild der dänischen Regisseurin, deren Berlinale Eröffnungsfilm The Kindness of Strangers 2019 einer der am schlechtesten bewertet war, beginnt als intellektuelle Totgeburt.

Wer einen solchen Vergleich für abgeschmackt hält, hat nicht gesehen, wie die von Scherfig und einem Quintett weiterer Drehbuchautor*innen verfasste Seifenoper solch sensible Themen handhabt. An einer Fernserie über eine Geburtsstation wäre nichts auszusetzen, würde sie mit einem Minimum an Anspruch und Authentizität umgesetzt und behandelte sie reelle Problemthemen: ärztliche Gewalt, Trauma, ungewollte Kinder, Depression, materielle Nöte, problematische Familienkonstellationen. Doch dergleichen Faktoren oder ein Hauch Realismus haben Zutrittsverbot während - so der Originaltitel - Ellas Schicht.

Der Vorspann, der hinter Weichzeichner kosende Erwachsenen- und Babyhände zu sentimentaler Musik in Zeitlupe zeigt, als hätte Anne Geddes Michelangelos „Gott schafft Adam“ interpretiert, ist eine Fanfare für Kitsch, Herzschmerz und Schnulzen-Stereotypen. Deren Quintessenz ist die titelgebende Oberschwester (Sofie Gråbøl, The Undoing), deren Engagement ihren unerfüllten Kinderwunsch kompensiert. Der Gedanke, dass Frauen ohne Kinder glücklich sein können, ist hier genauso Blasphemie wie Abtreibung, Atheismus und Adoption als Alternative. Da hilft nur die PDA am Großhirn ansetzen.

Fazit

Wer schon immer "Schwarzwaldklinik" auf Dänisch sehen wollte oder "Für alle Fälle Stefanie" mit Babys oder einfach Aufklärungsvideos aus dem Sexualkunde-Unterricht in Dauerschleife, ist genau richtig bei Love Scherfig. Die episodenweise die Inszenierung übernehmende Regisseurin ist geistige Mutter des Serien-Melodrams um Muttermund (Dialogkostprobe: „Nur 6 cm - wir brauchen 10!“) und -freuden. Klimaerwärmung und Corona existieren so wenig wie glaubhafte Konflikte in dem lichten Klinikschauplatz, der es trotz Budgetkürzungen mit jedem Luxushotel aufnehmen kann.

Kritik: Lida Bach

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