Der Autor dieser Kritik hat die Romanvorlage nicht gelesen. Daher werden keine Verweise zum Buch vorgenommen oder ein Vergleich angestellt
Endzeitfilme gibt es wie Sand am Meer. Mal eindrucksvoll und effektreich inszeniert wie 2012, mal dreckig, düster und actionlastig wie Mad Max oder Book of Eli. Z for Zachariah schlägt in eine ganz andere Kerbe. Die Menschlichkeit, das Misstrauen und die ruhige und einfache Seite soll beleuchtet werden. Das Grundprinzip ist leicht. Was passiert, wenn drei völlig fremde Menschen, sich während des nuklearen Fallouts, in einem Haus in den Bergen treffen? Wie reagieren Sie? Welche Konflikte gibt es? Welche Gefahren entstehen innerhalb der Gruppe? Und vielleicht das wichtigste; Was passiert wenn eine schöne Frau auf die vielleicht zwei Männer der Welt trifft? Werfen wir also einen Blick auf Z for Zachariah und sehen, ob dieses Kammerspiel überzeugen kann oder doch eher ein Rohrkrepierer ist.
Z for Zachariah kommt mit nur drei Charakteren aus. Mehr Schauspieler gibt es nicht. Alle drei auf engstem Raum zusammen gepfercht. Da ist es wichtig, dass die Akteure zu 100% überzeugen. Hier hat Regisseur Craig Zobel den richtigen Riecher gehabt. Alleine die Performance von Margot Robbie überzeugt. Sie zeigt hier, dass sie mehr kann als nur gut aussehen. Trotzdem sieht sie hier auch ohne Schminke unverschämt gut aus. Neben ihr überzeugt Chiwetel Ejiofor in seiner Rolle. Beide harmonieren super zusammen und die Konflikte werden auch mit wenigen Worten eindeutig klar. Chris Pine als Caleb geht neben den beiden etwas unter. Wobei man ehrlicherweise sagen muss, dass seine Rolle eher daraus ausgelegt ist, sexy zu sein und lüsterne Blicke mit Ann zu wechseln. Doch diese Aufgabe meistert er bravurös.
Wie der Plot schon vermuten lässt, handelt es sich eher um ein Kammerspiel als Endzeit-Thriller. Die Szenerie ist ruhig. Die Geschichte spielt fast nur im Farmhaus und die Konflikte untereinander sind rein menschlicher Natur… wer bekommt die Frau und wer spielt hier wen aus. Es gibt diverse Filme, die beweisen, dass Spannung auch minimalistisch erzeugt werden kann. Leider gehört Z for Zachariah nicht dazu. Der Film macht zu wenig aus seiner doch relativ interessanten Ausgangssituation. Klar ist diese nicht neu, doch hätte viel ansprechender umgesetzt werden können. Überwiegend geht es darum, ein Wasserrad zur Stromerzeugung zu bauen. Die Konflikte werden anfangs nur angedeutet aber nie wirklich thematisiert bis sie sich in den letzten Minuten überschlagen. Zwar ist dem Zuschauer klar, was hier passiert und warum es passiert, aber es ist zäh und langatmig dargestellt. Zudem werden die Dialoge auf ein Minimum reduziert. Somit gibt es auch wenig starke Wortgefechte zwischen den rivalisierenden Männern.
Der Fokus liegt also mehr auf Bildern und hier punktet Z for Zachariah wieder. Uns erwartet keine schmutzige Welt sondern eine verlassene, trostlose und einsame Welt. Und dies fängt Craig Zobel ganz geschickt ein. Lange Kamerafahrten durch das Tal, ein kurzer Blick auf die verbliebenen Städte. Da die Stadt allerdings die Gefahr der Verstrahlung birgt kommt sie nur zu Beginn vor. Das Tal ist die einzige Rettung und hier spielt die Musik. Weite Felder, viel Wald und sonst nichts. Alleine durch die Bilder wird dem Zuschauer bewusst, wie isoliert die Akteure eigentlich sind.
Der Schluss selbst lässt sehr viel Spielraum für Spekulationen. Hier soll nicht gespoilert werden, doch das Ende wird nicht jedem gefallen. Zwar hat man eine Ahnung was passiert ist, doch so richtig klar wird dies nicht. Der Zuschauer kann selbst seine Schlüsse ziehen. Wie geht es weiter? Was ist passiert? Wie ändert das die Beziehung untereinander? Für die einen das passende Ende, für andere wiederum ein Schlag in die Magengegend. Denn eigentlich endet der Film mittendrin. Gerade wenn die Konflikte untereinander ihren Höhepunkt erreichen setzt der Abspann ein. Doch hier soll sich jeder selbst ein Bild davon machen.
Eigentlich ist es schade, dass viel Potential verschenkt worden ist. Z for Zachariah überzeugt eindeutig mit einem starken Cast und bietet zumindest eine interessante Ausgangslage. Doch wird alles etwas zu langatmig und belanglos erzählt. Dies soll nicht falsch verstanden werden; Z for Zachariah ist kein schlechter Film, aber man sollte schon wissen worauf man sich einlässt. Ein ruhiger Film für ruhige Minuten, jedoch fraglich ob er lange im Gedächtnis bleiben wird. Da gibt es im Genre weitaus bessere Vertreter.