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Inhalt

Nachdem sich das Klima auf der Erde dramatisch verändert hat herrscht Dürre. Aus dem einstigen "Blauen Planeten" ist eine karge Wüste geworden. Wasser ist von nun an das wertvollste Gut der Menscheit. Gemeinsam mit seinen beiden Kindern lebst Ernest Holm am Rande der bewohnbaren Zone und versucht in dieser unwirtlichen Umgebung zu überleben, notfalls unter Einsatz von Gewalt. Flem, der unliebsame Freund seiner Tochter, hat anderes im Sinn, als einfach nur zu überleben. Mit allen Mitteln will er die Farm und das dazugehörige Land der Familie übernehmen.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Dystopien sind in den letzten Jahren wieder mächtig angesagt, im Mainstream- wie Independentkino. Mit seinem gerade mal zweiten Spielfilm widmet sich auch der 39jährige Regisseur und Autor Jake Paltrow einer nahen Zukunftsversion, in der die Welt aus den Fugen geraten ist. Anders als in jetzt vielleicht vor Augen schwebenden Endzeitszenarien wie „Mad Max II – Der Vollstrecker“ oder dem hoffnungslos-düsteren „Children of Men“ ist die hier skizzierte Lage jedoch den Umständen entsprechend noch relativ entspannt. Die Zivilisation ist noch nicht kollabiert, noch keine apokalyptische Stimmung mit einhergehenden Anarchie eingetreten, wir befinden uns jedoch an einer Schwelle dazu.

Was ist überhaupt geschehen? Kein tödliches Virus, verheerende Kriege oder totalitäre Regime haben die Welt an den Rand des Zusammenbruchs gebracht. Die Antwort ist viel einfacher, naheliegender und gerade in unserem Zeitalter schon lange nicht mehr so weit von einer möglichen Realität entfernt. Eine endlose Dürreperiode sorgt für Wassermangel, einst blühende Landschaften sind zu staubigem, totem Ödland geworden. Die verbleibenden Ressourcen sind ein kostbares, überlebenswichtiges Gut. So gut es geht wird versucht, die Normalität aufrecht zu erhalten. So schildert es uns Jake Paltrow. Schleichend droht die Welt zugrunde zu gehen. Zumindest partiell. Zumindest für Menschen wie den Farmer Ernest Holm (Michael Shannon, „Take Shelter – Ein Sturm zieht auf“), der abgeschnitten von der rationierten Wasserversorgung verbissen um den Erhalt seiner Existenz kämpft. Getrieben von dem unerschütterlichen Glauben, dass sein verdorrter Boden irgendwann wieder Früchte tragen wird, für ihn und seine zwei Kinder wieder eine Existenzgrundlage sein wird. Anhand von ihm wird (zunächst) der aktuelle Zustand dieser Zeit geschildert, in der noch nicht alles im Chaos versunken ist, die Wertvorstellungen und ethischen Grenzen sich allerdings schon massiv verschoben haben. Ein nahezu ausgetrockneter Brunnen ist es wert, Menschenleben zu opfern. Im wilden Westen erschoss man Pferdediebe, heute zwei Rumtreiber, die selbst bereit sind, für etwas Wasser zur Waffe zu greifen.

Western-Motive setzt Jack Paltrow sehr bewusst und durchaus wirkungsvoll ein, vielmehr ist „Young Ones“ jedoch ein klassisches, altmodisches Familiendrama im Stil der 50er Jahre, eingebettet in ein modernes Sci-Fi-Setting. Dabei kommt sein kleiner Film natürlich ohne große Effekte oder besonders futuristisches Beiwerk aus, lediglich der für die Handlung an Bedeutung gewinnende Arbeitsroboter verdeutlicht uns, dass die Story so nicht unbedingt in den nächsten ein, zwei Jahren vorstellbar wäre. Thematisch könnte sie an einem x-beliebigen Zeitpunkt der letzten 200 Jahre angesiedelt sein. Es geht um innerfamiliäre Konflikte, dem Streben nach einer besseren Zukunft in schweren Zeiten, Gier, Lügen, Geheimnisse und Dämonen der Vergangenheit, die schon lange an einem nagen oder irgendwann ans Tageslicht kommen. Das Genre ist hier mehr Kulisse, dient eigentlich nur um die Weichen und Grundlagen zu stellen, was daraus entsteht, ist zeitloser Natur.

Paltrow’s unaufgeregte, ruhige, visuell einnehmende Inszenierung weiß zu gefallen, zeigt großes Talent für eventuell mal wirklich episches Kino, das „Young Ones“ im kleinen Rahmen durchaus versucht. Viele Ansätze können sich absolut sehen lassen, woran es im Endeffekt leicht scheitert, ist die selbstauferlegte Komplexität und der Anspruch. Es scheint so, als wenn der Regisseur/Autor seinen Film gerne verkünstelter und „wichtiger“ vortragen will, als er schlussendlich ist. Das ist durchaus gutes, extrem ambitioniertes Independentkino, mit ambivalente Figuren und tollen Darstellern (u.a. Elle Fanning, „Maleficent – Die dunkle Fee“, oder Nicholas Hoult, „X-Men: Zukunft ist Vergangenheit“ in den Rollen der Kinder), jedoch keinesfalls so ungewöhnlich oder besonders, wie es sich selbst darstellt. Letztlich fehlt es „Young Ones“ an Größe – nicht nur vom Produktionsumfang, sondern viel mehr vom Inhalt – und Relevanz, um richtig und mit aller Macht auf sich aufmerksam zu machen.

Fazit

Sanfte Dystopie als Gleitmittel für eine klassische Tragödie. Schön gefilmt und überzeugend gespielt, mit vielen bemerkenswerten Ansätzen, unterm Strich stolpert das Ganze über seinen dann doch konventionellen und dafür nicht prägnant wie nachhaltig genug wirkenden Inhalt. Einen Blick ist „Young Ones“ zweifelsfrei wert und was Jack Paltrow in Zukunft noch machen wird bleibt interessant. Vielleicht ein Name, den man sich merken sollte.

Kritik: Jacko Kunze

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