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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Zohan, der in Israel lebt und dort ein Geheimdienstagent ist, täuscht seinen eigenen Tod vor, um sich seinen Lebenstraum zu erfüllen: Er möchte Hairstylist in New York werden! Als er schließlich dort lebt, ködert er seine Kunden mit "speziellen Services", die ihn schnell bekannt machen. Gerade als der Erfolg vor der Tür steht, droht sein Schwindel aufzufliegen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Im Leben eines Superhelden kommt irgendwann der Punkt, an dem dieser sich die Frage stellen muss, ob es wirklich das Richtige ist, Batman, Captain America, Spider-Man oder Wolverine zu sein. Auch Zohan (Adam Sandler, Eine Hochzeit zum Verlieben) hat sich durch seine Dienste für den israelischen Mossad Superheldenstatus in seiner Heimat aneignen können: Mit übermenschlichen Fähigkeiten ausgestattet, ist Zohan der Vorzeigesoldat im Kampf gegen Terror, stoppt Kugeln mit den Nasenlöchern, schleudert seine Gegner ohne echten Kraftaufwand meterweit durch die Luft und absolviert nebenbei noch unzählige Liegestütze - freihändig. Dass Zohan sich dem Gekämpfe allerdings mehr als überdrüssig zeigt, wird vor allem dann deutlich, wenn er nachts unter Tränen die Haarkonturen der Models aus seinem Paul-Mitchell-Katalog mit der Schere abfährt.

Zohan möchte kein Elitekrieger mehr sein, sondern Friseur; sein Profession soll nicht blutig, sondern seidig-glänzend sein, was Dennis Dugan (Meine erfundene Frau) und Adam Sandler zum Anlass nehmen, eine etwas andere Geschichte über den amerikanischen Traum zu erzählen. Eigentlich nämlich war der Zohan bereits auf dem Höhepunkt angekommen, mit dem Unterschied, dass ihm dieser keine innere Erfüllung bringen kann. Also ergreift er die Chance und flieht unter dem Decknamen Scrappy Coco inkognito in die Vereinigten Staaten – dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Aber auch dem Land, in dem jeder Ausländer erst einmal als Terrorist diskreditiert wird. Leg dich nicht mit Zohanan als Referenzwerk für die Völkerverständigung heranzuziehen, wäre etwas zu übertrieben und noch erzwungener. Ein pazifistisches Gedankengut kann man dem Drehbuch von Adam Sandler, Robert Smigel und Judd Apatow allerdings nicht absprechen.

Man muss sich natürlich auf die überspannt-infantile Scharmützel, für die Adam Sandler seit jeher mit seinem Namen steht, gefasst machen – und im Falle von Leg dich nicht mit Zohan an werden diese sogar noch ein gutes Stück weiter potenziert, bedient sich der Film doch an den ethnischen Verheerungen des Nahostkonflikts, um sein humoristisches Potenzial – und das ist hier wirklich ausgeprägt – am Leben zu erhalten. Leg dich nicht mit Zohan an allerdings ist niemals ernsthaft geschmacklos, selbst dann, wenn Zohans Arbeitsdevise Waschen, schneiden, (flach-)legen in ausgiebigen Montagen ausgereizt wird. Dafür steht dieser ehemalige Tötungsmaschine die kindliche Unschuld zu sehr in frisch frisierte Gesicht geschrieben: Adam Sandler möchte niemandem auf den Schlips treten, er möchte vielmehr alle Menschen unter einen Hut bekommen und zum gemeinsamen Lachen animieren.

Das mag naiv anmuten, versteht sich aber als hinreißend unbekümmerte Friedensvision, wie sie in diesem hemmungslosen Dadaismus nur Adam Sandler bewerkstelligen kann. Und da wird jener Nahostkonflikt zur Projektionsfläche, um Leg dich nicht mit Zohan an als anarchistisches Plädoyer gegen Ressentiments zu begreifen und an den Individualismus zu appellieren. Und so kurios dieses Konzept auch anmuten mag, es funktioniert. Wenn sich Zohan im Finale mit seinem (eigentlichen) Erzfeind, dem Phantom (grenzgenial: John Turturro, The Night of – Die Wahrheit einer Nacht), um sich mit diesem im letzten Gefecht über die Funktionalität von Schuhen mit offenen Zehen zu unterhalten, dann trägt dieser gnadenlos überzeichnete Nonsense endgültig das Herz am rechten Fleck und unterwandert Männlichkeitsideale so entwaffend selbstverständlich, als würde es immer schon allein auf die Größe des Busches ankommen.

Fazit

Hinreißende Friedensvision aus dem Hause Sandler. Natürlich ist "Leg dich nicht mit Zohan an" in seinem überspitzten Dadaismus gewöhnungsbedürftig, allerdings trägt die Geschichte eines Elitekriegers, der sich nichts sehnlicher wünscht, als Friseur zu sein, das Herz am rechten Fleck und formuliert sich gleichwohl als Plädoyer für die Nächstenliebe, die Toleranz und die Individualität.

Kritik: Pascal Reis

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