Inhalt
Ein sagenumwobener magischer Schatz soll in den mystischen wie heiligen chinesischen Wu-Dang-Bergen verborgen sein. Ein solches kraftvolles Relikt bleibt natürlich nicht vor Dieben verborgen und so kommt es, dass es gleich mehrere Schatzjäger auf die sieben Heiligtümer abgesehen haben. Als Deckmantel fungiert indes hierbei ein traditionelles seit einem halben Jahrtausend stattfindendes legendäres Kampfturnier von Tao-Kriegern, die sich in ihrer Stärke messen. Nur die Besten dürfen an dem Wettbewerb teilnehmen und so den heiligen Berg betreten. So auch Tang Yunlong (Wenzhuo Zhao), der allerdings mit seiner Tochter keineswegs nach dem Sieg strebt, sondern eben auf dieser geheimen Schatzsuche ist. Verfolgt wird er dabei von skrupellosen Gangstern, der Mitstreiterin Tianxin (Mini Yang) sowie einem Mythos, der weit gefährlicher ist, als es den Anschein macht. Doch trotz aller Gefahren sowie den wachenden Mönchen, macht sich Tang Yunlong auf, das Geheimnis von Wu Dang zu lüften…
Kritik
Die Zutaten klingen hervorragend: Ein Schatzsucher im Stile eines Indiana Jones mit Martial-Arts-Kenntnissen, eine geheimnisvolle magische Suche, viele herausragende Fights vor malerischer Kulisse sowie die Wu Dang Berge selbst, die immer wieder faszinieren und zum Träumen einladen. Doch bei genauerer Betrachtung, erweist sich der neue Abenteuer-Action-Film von Regisseur Patrick Leung (Die Chroniken von Huadu: Blade of the Rose) als kleine Mogelpackung. Denn obgleich WuDang – Auf der Jagd nach dem magischen Schwert viel von seinen Versprechungen halten kann, bleibt das Werk weit hinter seinen Möglichkeiten zurück. So folgt ein Martial-Arts-Spektakel, welches grandios beginnt, sich dann aber in Nebenhandlungen, einem ominösen CGI sowie blassen Charakteren verrennt. Denn die Suche nach dem magischen Schwert ist weit mehr als nur ein Abenteuer-Trip vor einer höchst ansehnlichen Kulisse, sondern viel eher eine vertane Chance, die so nur umso bitterer wirkt.
Schuld an der Misere ist vornehmlich das Drehbuch von Chan Khan (Red Cliff), der es kaum versteht, sein geschaffenes Setting richtig zu nutzen. Angesiedelt zu Beginn des letzten Jahrhunderts, wird zwar zwischenzeitlich durch eiserne Pferdewagen oder ein sich kurzzeitig wandelndes China, etwas geboten, doch recht schnell setzt WuDang einzig auf seine namensgebende Kulissen, was zwar für viele Schauwerte sorgt, in Sachen Story aber nichts mehr einbringt. Und dies setzt sich fort, denn die eigentliche Schatzsuche, die wirklich Spaß macht sowie sich sehr Actionreich gestaltet, wird immer wieder durch viele unnütze Nebenhandlungen unterbrochen. Sei dies die kleine Liebesgeschichte zwischen der Tochter von Tang Yunlong sowie einem Mönch, die Gespräche mit einer alten kranken Frau oder dem Training des Mönches (der im Schlaf trainiert), der im Finale schließlich die Welt retten soll. Was folgt ist ein wahrhafter Flickenteppich, der weder eine spannende Story offenbart, noch ein Gesamtwerk, welches ein actionreiches Ende verspricht. Alle Fäden laufen letztlich zwar zusammen, doch auf Logik wurde hierbei scheinbar gänzlich verzichtet. Hinzukommt im letzten Vierteil viel CGI sowie eine übertriebene Fantasy-Sicht (die vorher überhaupt kein Thema war), wodurch der Zuschauer spätestens hier geneigt ist, auf die malerischen Wu Dang Berge zu verzichten. Wie einst Jet Li mit Die Schrift des Todes, geht so die Mischung Indiana Jones und chinesische mystische Kultur in einem wahren Trash-Feuerwerk unter.
Dennoch erweist sich WuDang nicht als vollkommende Enttäuschung, was zum einem an den durchaus akzeptablen darstellerischen Leistungen liegt, zum anderen aber vor allem an den recht gut choreografierten Fights, die immer wieder die Action vorantreiben. Zwar sind diese mit vielen Slo-Motion-Shots sowie einer Menge Drahtseilakrobatik untermalt, doch eher ergeben sich hieraus fantastische Kämpfe, die zumeist wie hypnotische Tänze wirken, die das Wu Dang-Feeling noch verstärken. Für Hau-Drauf-Spezialisten mit dem Hang zum schnellen harten Kampf, ist diese Darstellung zwar nichts, doch für Freunde akrobatischer Kampfkunst, seien die vielen Auseinandersetzungen wärmstens empfohlen. Und letztlich sorgt auch der hervorragende Score von Lincoln Lo für ein paar Highlights, die angenehm mit dem wunderbaren Setting harmonieren. Was bleibt ist aber dennoch ein Werk, welches einzig Mittelmäßig bleibt und daher dennoch eine kleine Enttäuschung.
Fazit
Trotz verheißungsvoller Zutaten erweist sich "WuDang" als eine kleine Enttäuschung. Zwar versteht es Regisseur Patrick Leung seine hervorragende Kulisse effektiv zu nutzen und zeigt auch genügend spannende Kämpfe, wodurch sich durchaus ein Blick lohnt. Doch durch eine lückenhafte wie aufgeweichte Story, viele Logikfehler, einem schlechten Einsatz von CGI sowie einigen Längen, bleibt der Abenteuer-Trip nur mittelmäßige Kost, die nur für wahrhafte Fans geeignet ist.
Autor: Thomas Repenning