Sammo Hung gilt in Asien als lebende Film-Legende. Nicht nur wegen seinen unglaublichen Martial-Arts-Fähigkeiten, sondern auch wegen seinem filmischen können. Bei unzähligen Titeln führte er Regie, Produzierte oder schrieb das Drehbuch. Ende der 70er und Anfang der 80er schaffte er mit hervorragenden Kung-Fu-Titeln wie The Prodigal Son, The Magnificent Butcher oder Warriors Two seinen Durchbruch. Als dann die Nachfrage nach solchen Titeln zurückging, musste sich auch Sammo Hung neuen Genres widmen. Die Suche hat nicht lange gedauert, denn mit der Action-Komödie Winners & Sinners aus dem Jahr 1983, schuf Regisseur Sammo Hung ein unglaublich humorvolles Werk, das nicht nur durch seine Action zu überzeugen wusste. Mithilfe von seinem besten Freund Jackie Chan, sollte dies der Auftakt zu einer ganzen Reihe von Slapstick-Filmen werden, die bis heute noch unzählige Fans haben.
Ebenso wie Schauspielkollege Jackie Chan, ist auch Sammo Hung ein wahres Multitalent. Hauptrolle, Drehbuch, Regie, all dies übernimmt er mit Leichtigkeit. Das Ergebnis dabei kann sich durchaus sehen lassen. Die Geschichte um fünf vom Pech verfolgte Galgenvögel ist durchweg gelungen. Zwar könnte die Erzählung an der einen oder anderen Stelle etwas mehr Geschwindigkeit vertragen, doch durch eine packende Inszenierung der Actionszenen sowie einen konstantem Level an glorreichen Sketchen, lässt sich dieses Manko leicht verkraften. Nur die verschiedenen Nebenher erzählten Storys wirken ab und an etwas deplatziert. Zwar kann Jackie Chan, der in den meisten dieser mitspielt, durchaus einiges von seinem können präsentieren, dennoch wirkt Winners & Sinners an manchen Stellen zweigeteilt. Erst zum Finale hin laufen alle Storylines wieder zusammen und ergeben sogar die eine oder andere Überraschung. Hauptaugenmerk liegt dabei immer auf dem Quintett von ungleichen Freunden. Besonders die Verbindung zwischen ihnen, sorgt immer wieder für Situationskomik, die zwar manchmal etwas übertrieben wirkt, an der sich aber dennoch so manch ein Genrevertreter eine Scheibe abschneiden kann.
Neben dem hervorragenden Humor, der sich durch skurrile Dialoge, viel Slapstick sowie toller Darstellung auszeichnet, sind es auch die Actionszenen, die Winners & Sinners von der grauen Masse abheben. Hier haben besonders Jackie Chan und Schauspielkollege Sammo Hung den größten Beitrag daran. Vor allem Jackie kann als miesgelaunter Unglückspolizist CID 07 wieder einmal mehr zeigen, was für Akrobatische Fähigkeiten er besitzt. Zum Highlight zählt ganz klar eine Verfolgungsjagd auf Rollern, die mit einer riesigen Massenkarambolage endet, die selbst die Blues Brothers in den Schatten stellt. Aber auch waghalsige Stunts, schnelle hervorragend Choreografierte Kämpfe und eine passende humorvolle Musikuntermalung gehören zum Programm. Ein kleiner Kampf zwischen Jackie Chan und seinem alten Freund Biao Yuen, ist ebenfalls einen Blick wert. Wenn sich aber der „pummlige“ Sammo Hung, durch schnelle Tritte, Stunts oder atemberaubende Geschwindigkeit präsentiert, sollte spätestens das jedem die Sprache verschlagen. Dies gepaart mit Slo-Motion-Shots sowie atemberaubender Kameraführung, brachte Regisseur Sammo Hung bei den Hongkong Film Awards 1984, den Sieg in der Kategorie Beste Action Fotografie ein.
Damit so eine große Runde aus Hauptdarstellern funktionieren kann, braucht man einen Cast, der nicht nur darstellerisch, sondern auch im Bereich Komik einiges präsentieren kann. Die Fünfer-Truppe aus Sammo Hung, John Sham, Charlie Chin, Shui-Fan Fung und Richard Ng hat damit aber keinerlei Probleme. Die Chemie zwischen ihnen stimmt einfach, was sich besonders durch aberwitzige Situationen auszeichnet. Auch in den beiden Nachfolgern Tokyo Powerman und Powerman II, trat deshalb die Truppe wieder zusammen. Was Winners & Sinners an Nebenrollen aufzieht, kann sich ebenfalls sehen lassen. Neben Jackie Chan und Biao Yuen, sind diese durch eine ganze Reihe von großen Hongkong-Stars besetzt worden. Vor allem Cherie Chung, als Schwester von Curly, trägt zusätzlich zum zusammenhalt, sowie Auseinandersetzungen innerhalb der Gruppe bei.
"Fährst du immer bei Rot über die Kreuzung?"
"Entschuldigung, ich bin farbenblind."