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Action-Komödie von 1984. Jackie Chan spielt einen von zwei Brüdern, die sich in die hübsche Sylvia verlieben, die, wie sich herausstellt, die Tochter eines Millionärs ist. Als Sylvia entführt wird, müssen die Brüder gemeinsame Sache machen um sie zu retten.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die Diskussion um die aktuelle Qualität des Martial-Arts-Films ist wahrlich keine Neue und scheint auch nie ein Ende zu finden. Obwohl The Raid und The Raid 2 für einen gehörigen Popularitätsschub des Genres gesorgt haben, steht außer Frage, dass der Marial-Arts-Film seinen Zenit spätestens nach dem Ende der 90er überschritten hat. Das Genre wurde bis auf ein Paar Ausnahmen aus dem Kino verdrängt und fristet mit aktuellen Vertretern ein Dasein im Reich der Direct-To-DVD-Veröffentlichung. Das liegt nicht unbedingt daran, dass keine guten Darsteller mit starken Martial-Arts-Skills momentan arbeiten würden. Mit Jason Statham, Scott Adkins, Gina Carano, Tony Jaa, Iko Uwais, Donnie Yen und weiteren Darstellern ist das Feld gut bestellt, doch keiner dieser Darsteller genießt den Ruhm eines Chuck Norris, Bruce Lee oder Jackie Chan.

Der in Spanien gedrehte Powerman ist ein Film, der ganz offenbar mehr schlecht als recht zusammengeschustert wurde, aber dennoch das Herz am rechten Fleck hat. Powerman war nach „Der Superfighter“ und „Winners and Sinners“ aus dem Jahr 1983 die dritte Zusammenarbeit zwischen Langzeit-Freunden Jackie Chan, Yuen Biao und Regisseur Sammo Hung, die vom glorreichen Film-Handwerk des Martial-Arts geleitet, ihre Prioritäten entsprechend festlegten und ihre gesamte Aufmerksamkeit der Action widmeten. So kommt es, dass der Plot zwischen den Fights zwar nicht vollkommen bescheuert oder sinnlos, aber definitiv langweilig und zäh ist. Das Trio gehört gelobt, dass überhaupt versucht wurde den Plot mit Slapstick und Comedy aufzuwerten, doch leider bleiben die meisten Gags auf der Strecke. Es ist recht eindeutig zu erkennen, dass Powerman in diesem Sinne nicht besonders gut gealtert ist: Die meisten Gags und Dialoge sind 32 Jahre später eher peinlich, als witzig, während viele Handlungsstränge und die Einarbeitung weiblicher Charaktere in das Skript heute definitiv nicht mehr durchgehen würden, ohne einen massiven Shitstorm auszulösen.

Aber darum geht’s hier ja gar nicht, und Chan, Hung und Biao waren sich dessen eindeutig bewusst. Powerman genießt heute einen fantastischen Ruf unter Fans des Martial-Arts-Films und wird nicht selten einer der besten Martial-Arts-Choreographien aller Zeiten bezeichnet. Insbesondere der Zweikampf zwischen Jackie Chan und Benny Urquidez (Ex-Kickbox-Weltmeister und Träger des schwarzen Gürtels in neun Kampfsportarten) gilt gemeinhin als einer der am besten choreographierten Kampf-Szenen der Kinogeschichte (meiner Meinung nach DIE beste, gemeinsam mit Michelle Yeoh vs Zhang Ziyi in Tiger & Dragon). Besonders beeindruckend ist die Geschwindigkeit und die brachiale Härte, die durch geschicktes Editing in ihrer Wirkung nur verstärkt werden. Powerman hebt sich von anderen Jackie-Chan-Filmen, seinem ikonischen, auf Comedy ausgerichteten Kampfstil und seinem erfinderischen Gebrauch von Gegenständen ab. Der Fokus in Powerman liegt auf hartem, unbewaffnetem Zweikampf und in dieser Disziplin fegt der Streifen aus dem Jahr 1984 selbst heute noch alles weg.

Fazit

Die Dialoge und der Plot sind wahrlich nicht gut gealtert, doch ist bei den Kampfchoreographien das exakte Gegenteil der Fall. Die Action ist so brachial, schnell und hart, wie eh und je und ist selbst heute—32 Jahre später—immer noch ein Film, den jeder Martial-Arts-Regisseur als Referenz nehmen sollte.

Kritik: Kadir Güngör

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