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Wie wurde aus Willy Wonka der größte Erfinder, Zauberkünstler und Schokoladenfabrikant der Welt, den wir heute alle kennen und lieben? Die Antwort auf diese Frage liefert „Wonka“: Der Film erzählt die fantastische Geschichte des Mannes, der im Mittelpunkt von Roald Dahls Buch „Charlie und die Schokoladenfabrik“ steht, seinem bekanntesten Werk und einem der meistverkauften Kinderbücher aller Zeiten. „Wonka“ ist eine berauschende Mischung aus Magie und Musik, Chaos und Emotionen, erzählt mit viel Herz und Humor.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Während Warner Bros. im Vorfeld von Wonka die Werbetrommel gerührt hat, sind sie tatsächlich auf einige bereits erwartete Vorzüge des Projekts eingegangen. Da wäre zum Beispiel , der Regisseur, der mit Paddington und vor allem Paddington 2 bereits zwei moderne Giganten des Familienkinos inszeniert hat. Und dann haben wir da noch , der die Hauptrolle spielt und sich in einer märchenhaften Welt bewegt, in der Wunder an der Tagesordnung sind und das Gute so klar ist wie Schokolade süß ist. Ach, und Hugh Grant als Ompa Lumpa, der schon in allen vorab gezeigten Szenen die Show gestohlen hat. 

Das Prequel zu Charlie und die Schokoladenfabrik (egal welcher der beiden Filme gemeint ist) ist der perfekte Film, um die ganze Familie während der Weihnachtszeit ins Kino zu locken. Aber was das Studio immer so schüchtern verbreitet hat, ist, dass dieser Film ein Musical ist. In den quietschig bunten Kulissen wird genauso oft gesungen und getanzt wie Schokolade verzehrt wird oder Willy Wonka von der Großartigkeit seiner Süßwaren schwadroniert. Ist Musicalkino wirklich so unpopulär, dass man so tut, als gäbe es das nicht? Oder ist es ein Zeichen dafür, dass Gesang und Tanz bei diesem Film vielleicht nicht so gut funktionieren wie bei anderen?

Die Antwort liegt wohl darin, dass Warner zu viel Angst hatte, dass der Musical-Charakter die Zuschauer abschreckt. Aber selbst wenn man nicht viel mit den überemotionalen Aspekten eines Musicals anfangen kann, muss man zugeben, dass der Film wirklich beeindruckende, schön choreografierte und tonal durchaus mitreißende Musiknummern hat. Nicht jede bleibt im Ohr hängen, aber das ist auch nicht schlimm, wenn Timothée Chalamet vor der Kamera herumtobt und jeden kleinen Schritt mit unglaublichem Esprit ausfüllt. 

Der Dune-Star und sein Regisseur wissen, wie man den jungen Willy Wonka präsentiert. Es ist ein Märchencharakter in einem Märchen. Das Spielerische und Fantastische wird ständig umarmt, regelrecht verschlungen. Wonka ist großes, leinwandfüllendes Kino - frei von den Gesetzen des wirklich Machbaren. Ein beschwingter Tanz durch Farben und visuellen Zucker. Ja, es gibt einige holprige Stellen in der Geschichte, und der Film scheint erst spät zu wissen, was er eigentlich erzählen will. Aber das beeinträchtigt den mitreißenden Charakter des Films kaum. Nur das späte und knappe Auftreten von Hugh Grant, der in den letzten Jahren immer wieder famose Performances hingelegt hat (z.B. in Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben), trübt etwas den Spaß. Aber vielleicht ist es wie mit Schokolade: Das richtige Maß gehört zum Genuss dazu.

Maßregelungen sind wohl nicht gerade die Stärke von Paul Kings Inszenierung. Es wäre machbar zu behaupten, dass sein Stil übertrieben ist, während andere ihm vorwerfen mögen, dass Wonka gegen Ende – ganz ähnlich wie in Paddington 2 – wieder in das Heist-Genre abdriftet. Und sicherlich ist der Film mit seinen zahlreichen Hintergrundgeschichten überladen. Das sind alles legitime Gründe, warum Wonka bei manchen vielleicht nicht gut ankommen könnte oder einfach vorbeizieht wie ein Schokoladenpapier im Wind. Aber für diejenigen, die sich in diese fantastische Welt verlieren können, wird jeder Moment genossen. Und am Ende mag man durchaus eine Bitterkeit und Traurigkeit verspüren, wenn man nach dem Kinobesuch wieder in die graue, kalte, triste Welt eines lieblosen Winters zurückkehren muss. Wonka schafft es für eine kurze Zeit, Wehmut vergessen zu machen. Auch wenn es wahrscheinlich nur ein Placebo-Effekt ist, ist das schon viel wert. Doch letztendlich ist Placebo vielleicht nur ein anderes Wort für Märchen, und genau das wird hier auf bestmögliche Weise präsentiert.

Fazit

"Wonka" bringt uns in eine zuckrige, fantastische Welt voller Farben und visuellem Zauber. Trotz kleiner Erzählungsholperer und einer gewiss nicht überall umjubelten Überinszenierung gelingt "Paddington 2"-Regisseur Paul King eine wunderbar einlullendes Fabel mit netten Musical-Nummern und einem Timothée Chalamet, der nicht spielt, sondern Spaß hat. Leinwandfüllendes Märchenkino, das kurzzeitig den Alltag vergessen lässt.

Kritik: Sebastian Groß

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