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Inhalt

Von einer Prophezeiung, die ihren nahenden Untergang vorhersagt, in Angst und Schrecken versetzt, lässt die grausame Königin Bavmorda (die hauptsächlich aus TV-Rollen bekannte Jean Marsh) alle neugeborenen Mädchen auf ein spezielles Geburtsmal hin untersuchen. Als dieses schließlich am Arm von Elora Danan entdeckt wird, gelingt es deren Amme gerade noch rechtzeitig mit dem Kind in den angrenzenden Wald zu flüchten. Da ihr jedoch eine Meute Spürhunde auf den Fersen ist, setzt die Amme das Mädchen in einem Fluss aus, wo es wenig später von dem Nelwyn – eine kleinwüchsige menschenähnliche Rasse, die im Wald lebt – Willow Ufgood (Warwick Davis aka Professor Flitwick aus den „Harry Potter“ Filmen) entdeckt und aufgenommen wird. Nach einer Attacke auf dessen Dorf, die eindeutig dem Neugeborenen gegolten hat, wird Willow jedoch mit der Aufgabe betraut Elora in die Obhut eines Menschen zu übergeben. Aus dieser simplen Mission entwickelt sich für den kleinwüchsigen Helden wider Willen ein Abenteuer, in welchem neben dem Schwertkämpfer Madmartigan (Val Kilmer aus „Heat“) und der Königstochter Sorsha (Joanne Whalley, die Ex-Frau von Val Kilmer, die vor kurzem in „Twixt“ zu sehen war) auch Feen, Trolle und verzauberte Hexen, Schwertkämpfe, Liebespulver und düstere Rituale eine Rolle spielen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

One of the last classic fantasy movies of the 20th Century

Niederträchtige Hexen, tapfere Schwertkämpfer, mutige Außenseiter und schöne Prinzessinnen, situiert in einem mittelalterlichen Umfeld voll magischer Geschöpfe, verwunschener Orte, blutiger Schlachten und schicksalsschwerer Prophezeiungen. Dies und noch einiges mehr zeichnet den klassischen Fantasyfilm aus, der seine volle Blüte in den 1980er Jahren entfalten konnte, nur um danach für mehr als eine Dekade in beinahe völliger Bedeutungslosigkeit zu versinken. Erst einem neuseeländischen Trashfilmer namens Peter Jackson sollte mit seiner Version der Jagd auf den einen Ring Anfang des 21. Jahrhunderts eine Wiederbelebung dieses Genres gelingen. Kurz bevor diese filmische Spielart jedoch für etliche Jahre in der Versenkung verschwand, brachte Produzent George Lucas mit Ron Howards „Willow“ noch eine äußerst ambitionierte 35 Millionen Dollar Fantasyproduktion in die amerikanischen Lichtspielhäuser, die Hoffnungslosigkeit und Brutalität mit kindgerechter Unterhaltung und Slapstick kombinierte. Knapp 25 Jahre nach dessen US-Premiere im Mai 1988 bringt nun 20th Century Fox gemeinsam mit Lucasfilm eine hochwertige Blu-ray auf den deutschsprachigen Markt, die neben dem Originalton in DTS-HD Master Audio 5.1 auch noch mit einem deutlich besseren Bild als die 2002er DVD-Version aufwarten kann.

Neben den beiden testosterongeladenen, eher an ein männliches Publikum gerichteten Schwarzenegger-Streifen „Conan der Barbar“ und „Conan der Zerstörer“ waren es vor allem Fantasymärchen wie „Die unendliche Geschichte“ und „Legende“ die in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts für volle Kinosäle sorgten. Die Mischung aus beeindruckenden Schauplätzen, fantastischen Kostümen und bizarren Kreaturen sorgte – gemeinsam mit einer kindlich naiven Weltsicht und einer klaren Einteilung der Protagonisten in Gut und Böse – für die ideale Kinounterhaltung für die ganze Familie. In exakt dieselbe Kerbe schlägt auch „Willow“, Regisseur Ron Howards („Apollo 13“) erster und bislang einziger Ausflug ins fantastische Subgenre, wobei die Auswahl des kleinwüchsigen Warwick Davis als Hauptdarsteller durchaus als herausragender Schachzug gewertet werden kann. Durch diesen raffinierten Besetzungscoup konnte George Lucas, als geistiger Vater von „Willow“, dem Publikum nämlich seine Vorstellung des kleinen Mannes im Kampf gegen das korrupte System noch klarer vor Augen führen, als wenn er Val Kilmer zum Sympathieträger gemacht hätte. Auch die restliche Besetzung dient vorrangig dem Zweck den kleinwüchsigen Helden ins rechte Licht zu rücken – was schlussendlich wirklich bemerkenswert gut funktioniert.

Abseits von dieser mutigen Entscheidung bewegt sich „Willow“, für dessen Drehbuchadaption Bob Dolman („In einem fernen Land“) engagiert wurde, jedoch hauptsächlich auf bereits ausgetretenen Genrepfaden. Mit Ausnahme einiger wirklich spannender Ausreißer – die Schild-Schlittenfahrt kann sich ebenso wie der finale Burgkampf auch 25 Jahre nach deren Entstehung sehen lassen – dümpelt die Story, ohne wirkliche Höhen und Tiefen, vor sich hin. Hierbei haben sich die Verantwortlichen ganz offensichtlich (und durchaus berechtigt) ausschließlich auf Ausstrahlung und Chemie ihrer Hauptfiguren und die fantastische Arbeit von George Lucas hauseigener Effektschmiede Industrial Light & Magic (ILM) verlassen. Diese wiederum zeichnet sich neben den (für damalige Verhältnisse) beeindruckenden Special-Effects auch für die geradezu revolutionäre (Weiter-) Entwicklung der – noch Jahre später zum Einsatz kommenden – Morphing-Technologie verantwortlich. Wenn Fin Raziel (Patricia Hayes aus „A Fish Called Wanda“) sich mit Willows Hilfe vom Possum in eine Krähe verwandelt, kann man als geneigter Betrachter nur darüber staunen, was mit damaligen technischen Mitteln bereits möglich war.

Fazit

„Willow“ ist nüchtern betrachtet ein stereotypischer Vertreter seiner (fantastischen) Zunft, mit schablonenhaften Charakteren, vorhersehbarer Handlungsentwicklung und einem kindlich naiven Blickwinkel auf die klare Grenze zwischen richtig und falsch respektive Gut und Böse. Doch gerade diese filmische Leichtigkeit sorgt in Verbindung mit einem äußerst sympathischen Cast, einigen atemberaubenden Actionszenen und einer herausragenden Effektarbeit von ILM für ein herzhaft nostalgisches Filmerlebnis.

Kritik: Christoph Uitz

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