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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Die Affäre mit der Frau eines amerikanischen Gangsterbosses verfolgt Playboy Marc bis in seine französische Heimat, wo ihn die Schergen des gehörnten Ehemannes ausfindig machen. Er taucht in einem Obdachlosenasyl unter, wo die junge Witwe Barbara und ihre Cousine Melinda auf ihn aufmerksam werden. Sie engagieren ihn als Chauffeur und bieten ihm ein Versteck in ihrer luxuriösen Villa, allerdings nicht aus reiner Nächstenliebe, wie Marc bald herausfinden soll…

Kritik

Mit der Patricia Highsmith-Verfilmungen Nur die Sonne war Zeuge (1960) gelang Regisseur René Clément bereits ein großer Erfolg mit dem damals raketenhaft aufsteigenden Filmstar Alain Delon, weswegen es kaum verwunderlich war, dass sich ihre Wege wenige Jahre später erneut kreuzen sollten. Abermals stand eine Literaturadaption auf dem Plan, diesmal die des Romans Joy House des US-Amerikaners Day Keene. Ein ähnlich großer Erfolg wie bei ihrer vorherigen Kooperation stellte sich zwar nicht ein und auch aus heutiger Sicht genießt der in Frankreich unter dem Titel Les félins veröffentlichte Film keine sonderlich große Bekanntheit, über die Qualität dieses faszinierenden, elegant inszenierten und gerade wegen seiner leicht pulpigen Note umso unterhaltsameren Psychothriller hat dies allerdings wenig auszusagen. Zudem war dies das Frankreich-Debüt von Jane Fonda (Barbarella), die sich innerhalb kürzester Zeit bereits zu den weiblichen Ikonen der New Hollywood-Bewegung entwickeln sollte.

Alain Delon glänzt in seiner Paraderolle als Gigolo und halbseidener Kleinganove, die in gewisser Weise auch Parallelen zu der des Tom Ripley aus Nur die Sonne war Zeuge aufweist. Allerdings betreibt er hier (zunächst) kein intrigantes Verwirrspiel, zumindest nicht absichtlich. Um den Killern eines amerikanischen Gangsters zu entkommen, findet Marc Unterschlupf bei der jungen und attraktiven Witwe Barbara (Lola Albright, Der Weg nach Westen), die ihn als Chauffeur engagiert. Sie und ihre Cousine Melinda (Jane Fonda) scheinen zwar nichts von seinen Verfolgern zu ahnen, trotzdem erscheint eine derartige Gutmütigkeit gegenüber einem völligen Fremden durchaus verdächtig, was Marc in seiner jetzigen Situation aber herzlich egal sein kann. Allerdings stellt er bald fest, dass die beiden Damen wohl selbst ein paar Geheimnisse pflegen und das gegen Barbara vor zwei Jahren ermittelt wurde, nachdem ihr steinreicher Ehemann ums Leben kam und ihr angeblicher Liebhaber spurlos verschwunden ist. Welche Rolle Marc in diesem Konstrukt spielen soll, entdeckt er erst peu à peu, doch dann ergibt er sich nicht in seiner Rolle als hilflose Schachfigur, sondern beginnt ebenfalls damit, die beiden Cousinen gegeneinander auszuspielen.

René Clément war einfach ein hervorragender Handwerker, der sich in seiner späteren Karriere auch mal den ein oder anderen peinlichen Aussetzer gönnte (Der aus dem Regen kam mit Charles Bronson, furchtbar!), aber zur damaligen Zeit sich auf seinem absoluten Höhepunkt befand. Die Geschichte wird von Beginn an mit enorm hohem Tempo vorangetrieben und zieht zum genau richtigen Zeitpunkt überraschende Entwicklungen und Wendungen aus dem Hut, die zwar genau genommen relativ absurd konstruiert erscheinen, unter dem Aspekt eines (wie bereits angesprochen) leicht pulpig anmutenden Genre-Films aber hervorragend funktionieren und sowohl den Spannungs- wie Entertainment-Faktor konstant auf einem sehr hohen Level halten. Das mag wenig glaubwürdig sein, ist dafür umso bösartiger, doppelbödiger und hinterlistiger vorgetragen und trieft gerade zu von einer morbiden Schadenfreude, wenn sie hier die titelgebenden Raubkatzen im wahrsten Sinne des Wortes selbst zerfleischen.

Man gönnt es diesen Figuren einfach, die zwar äußerlich alle schön und charmant wirken, innerlich aber bis ins Mark verdorben und unmoralisch sind, so dass es sich einfach gut anfühlt, wenn sie sich bei dem Versuch dem anderen eine Grube auszuheben selbst versehentlich zu Grabe tragen. Das Ende ist für seine Zeit sogar ungewöhnlich konsequent und perfide, das hat man in den frühen 60ern wirklich nicht oft gesehen. Dazu schier famos fotografiert, mit einem wunderbaren Score versehen und einem sensationell aufspielenden Cast. Allein was Alain Delon und Jane Fonda hier an Charisma und echtem Starappeal auf die Leinwand bringen, ist beinah waffenscheinpflichtig.

Fazit

Eine fintenreiche und hochklassig inszenierte Thriller-Perle der 60er Jahre, die sich kaum hinter den großen Genre-Klassikern seiner Zeit verstecken muss. Allein die Leistung das Hauptdarsteller*innen Trio würde das Ansehen schon rechtfertigen, aber „Wie Raubkatzen“ liefert in nahezu allen Belangen auf absolutem Top-Niveau ab. Wie glaubwürdig der wild konstruierte Plot sein mag, sollte dabei gar nicht ernsthaft zur Debatte stehen. Funktionelles Genre-Kino darf sich gerne auch mal solche Spinnereien erlauben, wenn die Prämisse so geil genutzt wird wie hier.

Kritik: Jacko Kunze

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