Inhalt
Auftragsmörder Blake (Taran Killam) ist frustriert: Er kann die unangefochtene Nummer eins im hart umkämpften Business einfach nicht toppen. Die einzige Möglichkeit, den sagenumwobenen Hitman Gunther (Arnold Schwarzenegger) von seinem Thron zu stürzen, ist ihn umzubringen. Um dies zu bewerkstelligen, schart Blake eine erlesene Auswahl an Top-Killern um sich samt einer Kamera-Crew im Schlepptau, um das tödliche Unterfangen filmisch zu dokumentieren. Die bunt zusammengewürfelte Truppe hat allerdings nicht mit Gunthers scharfem Verstand gerechnet, der allen jederzeit einen Schritt voraus ist und die Attentäter nach und nach erledigt!
Kritik
Es schien vorbestimmt zu sein, dass Taran Killam mal in der Humorbranche Fuß fassen wird, immerhin hatte er als Kind seinen ersten Auftritt Die Nackte Kanone 33 1/3. Was folgte, waren diverse darstellerische Stationen. Von 2010 bis 2016 war er dann festes Ensemblemitglied von Saturday night Live und war dort mitverantwortlich für eine Hochphasen der Traditionsshow, die es nun bereits seit über 45 Jahren gibt. Nun lieferte Killiam mit Killing Gunther sein Regiedebüt ab. Eine Mockumentary über eine Gruppe von Auftragskillern, die Gunther erledigen wollen, der seit ewigen Zeiten als bester Profikiller der Welt gilt.
Angeführt wird diese bunte Truppe, die alle gängigen Klischees, die es über Auftragsmörder gibt, bedient und persifliert von Blake, gespielt von Killam selbst. Er ist der Fixpunkt der Mockumentary und wie von diesem komödiantischen Subgenre gewohnt hat dieser große Visionen und Ideen, scheitert aber entweder an seiner eigenen Inkompetenz oder der seiner Gefährten. Dazu zeigt sich recht schnell, dass der gesuchte Gunther den Ruf der beste seines Fachs zu sein, nicht einfach nur so hat. Schnell sind es Blake und sein Team, die von der Katze zur Maus werden. Wirklich spannend ist das nicht und soll es auch gar nicht sein.
Das eigentliche Problem des Films ist es, dass die Idee sicher ausreichend Potenzial geboten hätte für eine Reihe von kleinen oder größeren Sketchen. Ausgewalzt auf Spielfilmlänge versickert der Spaß an der chaotischen Jagd auf Gunther aber nach und nach immer mehr. Dazu scheint es auch so, dass Killam für sein Debüt auch nur das Budget für ein paar Sketche zur Verfügung hatte. Dass Killing Guntherin Sachen CGI keine großen Sprünge macht ist verschmerzbar, dass die Charaktere aber oftmals in Locations herumlaufen, die wirken wie kurzzeitig abgesperrte Industriegebiete, drosselt den Spaß dann doch. Killing Gunther will keine immersive Erfahrung sein, aber etwas mehr Anstrengung in der Aufrechterhaltung der Illusion einer Dokumentation wäre dennoch nicht verkehrt gewesen.
Ganz besonders enttäuscht dürften aber wohl Fans von Arnold Schwarzenegge sein. Der Film wirbt und protzt zwar im Marketing großspurig mit dem ewigen Terminator, doch der ehemalige Gouverneur von Kalifornien erscheint erst im letzten Akt der Komödie. Wer bis dahin durchgehalten hat, wird aber belohnt. Sobald Schwarzenegger endlich auftritt umarmt dieser seine übertriebene Figur Gunther regelrecht. Aus dieser Freude am Blödeln und am Schabernack, bei der Schwarzenegger auch genüsslich seine eigene Persona durch den dickflüssigen Kakao zieht, entstehen klar die besten Szenen.
Fazit
Als Sketch wäre "Killing Gunther" gewiss ein großer Spaß gewesen, aber ausgedehnt auf Spielfilmlänge besitzt das Regiedebüt von Komiker Taran Killam einfach zu viel Leerlauf. Das Beste am Film ist ganz klar Schwarzenegger. Da dieser aber erst am Ende in Erscheinung tritt, dürften sich viele ziemlich veräppelt vorkommen. Da hilft es dann auch nur bedingt, das Arnie seine Auftritte mit viel Wonne und selbstparodistischem Eifer absolviert.