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Inhalt

Die beiden Schwestern Constance und Merricat Blackwood leben in einem abgeschiedenen Landsitz und versorgen ihren an den Rullstuhl gebundenen Onkel Julian. Der Rest der Familie ist vor einigen Jahren unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen. Als Cousin Charles zu Besuch kommt, werden nach und nach die düsteren Familiengeheimnisse der Blackwoods an die Oberfläche gekehrt.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die 1965 im Alter von 48 Jahren verstorbene Schriftstellerin Shirley Jackson gehört zu den prägenden Gestalten im Bereich der klassischen Horror- respektive Gruselliteratur. Vor allem ihr Roman Spuk in Hill House ist ein arrivierter Klassiker in diesem Gefilde und hat nicht nur mit Bis das Blut gefriert von Robert Wise eine exzellente Leinwandadaption erhalten. Auch Netflix' Spuk in Hill House rekurriert auf das Buch und zählt zweifelsohne zu den besten Formaten des Jahres. Ja, man darf in diesem Fall sogar von einem (absolut berechtigten) Hype sprechen, der letztlich sicherlich nicht unbeteiligt daran war, dass es We Have Always Lived in the Castle von Stacie Passon (die u.a. für The Punisher und American Gods aktiv gewesen ist) nun sogar in Deutschland vollbracht hat, eine Kinoauswertung zu erhalten.

Die Verwandtschaft zwischen Spuk in Hill House und We Have Always Lived in the Castle erweist sich natürlich als selbsterklärend: Shirley Jackson ist nicht nur die Vorlagengeberin gewesen, auch spielt in beiden Fällen in gotisches (und auch im übertragenen Sinne verfluchtes) Herrenhaus eine zentrale Rolle, in deren historischen Gemäuern dunkle (Familien-)Geheimnisse darauf warten, endlich aufgedeckt zu werden. Mag sich in We Have Always Lived in the Castle auch kein Tor ins Reich dämonischer Urkräfte öffnen, dreht sich auch hier alles um den dunklen Schleier, der das Leben einer Familie schon seit Jahren umhüllt. Constance Blackwood (Alexandra Daddario, San Andreas) nämlich soll ihre Eltern durch eine mit Arsen versetzte Zuckerdose umgebracht haben. Den Mord aber konnte man ihr nicht nachweisen, was zu einem Freispruch geführt hat. Ganz zum Unmut der Dorfbewohner. 

We Have Always Lived in the Castle verwendet viel Zeit darauf, die von Feindseligkeit und Verachtung geprägte Stimmung zu beschreiben, die Constance und ihrer kleinen Schwester Katherine, genannt Merricat (Taissa Farmiga, American Horror Story), hier beständig entgegengebracht wird. Nur Onkel Julian (Crispin Glover, Zurück in die Zukunft), der ebenfalls im Blackwood-Manson-Anwesen lebt, bleibt vom Zorn der Allgemeinheit weitestgehend verschont, sollte doch auch er vor sechs Jahren dem Gift erliegen, landete letztlich dadurch aber „nur“ im Rollstuhl. Während Constance nach dem Tod ihrer Eltern nicht mehr das Haus verlassen hat, muss Merricat jeden Dienstag für diverse Einkäufe vor die Tür. Bevor sie sich allerdings den Anfeindungen der Bevölkerung aussetzt, spricht sie Analogiezauber und vergräbt Talismane, um ihre geliebte Schwester vor möglichen Gefahren durch Eindringlinge zu beschützen.

Natürlich gelingt das auf lange Sicht nicht, denn irgendwann steht urplötzlich der undurchsichtige Cousin Charles (Sebastian Stan, Destroyer) vor der Tür und schmeichelt sich bei Constance ein. We Have Always Lived in the Castle kann sich zwar auf durchaus gelungene Schauspielleistungen verlassen und vollbringt es immer wieder, den schaurigen Charme neuenglischer Märchen heraufzubeschwören. Das psychologisches Brodeln, welches zuletzt Spuk in Hill House so intensiv gestaltet hat, bleibt dem Geflecht aus Angst, Paranoia, Isolation und Schuld weitestgehend fremd. Stattdessen wirkt Stacie Passons Werk wie die etwas mehr als 90-minütige Verfilmung eines Heftromans, der inhaltlich nur in der Hinsicht überzeugt, wenn er das unerschütterliches Band der Schwesternliebe porträtiert und die gegenseitige Hingabe nicht nur als aufopferungsvollen, sondern auch als pathologischen Gefühlsknoten begreift.

Fazit

Auch wenn es unfair ist, aber wenn man "We Have Always Lived in the Castle" mit der letzten Shirley-Jackson-Adaption vergleicht, nämlich Netflix' bärenstarkes "Spuk in Hill House", dann muss man zu dem Schluss kommen, dass der Film von Stacie Passon viel zu wenig aus seinen inhaltlichen Motiven herauszuholen vermag. Gut gespielt und bisweilen stimmungsvoll inszeniert mag "We Have Always Lived in the Castle" durchaus sein, über das Stimmungsgeflecht aus Angst, Paranoia, Isolation und Schuld aber weiß dieses gotische Schauerstück nur selten etwas Sinnstiftendes auszusagen.

Kritik: Pascal Reis

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