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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Julia zieht mit ihrem Lebensgefährten in das ihr völlig Fremde Bukarest. Hier wird sie nicht nur von einem kulturellen Schock und existenzieller Langeweile, sondern auch von einem finsteren Voyeur heimgesucht.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Maika Monroes (Hot Summer Nights) Figuren hatten es noch nie leicht, die Filmografie der gebürtigen Kalifornierin profitierte davon aber nur. Kaum jemand im gegenwärtigen Horrorkino ist mit der Fähigkeit ausgestattet, derart Verängstigung und Verwundbarkeit wie auch erwachende Stärke auszudrücken. Mitte der 2010er spielte sie in zwei der wegweisendsten Vertretern des Horrorkinos, The Guest und It Follows, mit und man kann es Regisseur*Innen nur schwer verübeln, Monroe permanent von den gestörtesten Gestalten und abartigsten Monstern verfolgen zu lassen. So auch nicht Chloe Okuno (V/H/S94), die ihr in ihrem Langfilmdebüt einen stalkenden Voyeur an den Hals hetzt. Watcher, ein Film, der es trotz seiner simplen Prämisse vollbringt, von allen möglichen Variationen alltäglichen Horrors zu erzählen, kann zwar zu keiner Sekunde an die Qualität der beiden oben genannten Filme anknüpfen, erweist sich aber dennoch in seiner Struktur und seinen Themen als angenehme Anomalie in seinem Genre. 

Hier spielt Monroe Julia, eine ehemalige Schauspielerin, die das Leben in Los Angeles aufgibt, um ihrem permanent gestressten Freund Francis (Karl Glusman, The Neon Demon) für dessen neuen Job nach Bukarest zu folgen. Hier stellt sich schnell eine existenzielle Langeweile ein: Julia versteht die rumänische Sprache nicht und ist fortan permanent auf die Übersetzung von Francis angewiesen. Es eröffnet sich eine klaffende Schlucht der Entfremdung zwischen Julia und ihrem Umfeld. Deswegen zweifelt Julia schließlich auch an sich selbst, wenn sie urplötzlich von dem beängstigenden Gefühl heimgesucht wird, jemand beobachte und verfolge sie. Irgendwann erblickt sie eine dunkle Gestalt in der ihr gegenüberliegenden Wohnung, die jede Nacht finster auf sie herabblickt und Julia schließlich dazu verführt, ihr entgegen zu winken. Eine Entscheidung, die sie bereuen wird. 

Wenn man den Jargon des gegenwärtigen Horrordiskurses befolgt und Okunos Debüt demnach einzuordnen versucht, so würde man sagen, dass sich Watcher paradoxerweise irgendwo zwischen prätentiösem elevated horror und klassischer Paranoia einordnen lässt. Auf der einen Seite ist die Prämisse sowohl hauchdünn als auch angenehm simpel und dürfte die Fans der Das Fenster zum Hof-Variation auf ihre Kosten kommen lassen, gleichzeitig aber flirtet der Film mit der sozialen wie existenziellen Dimension seines Szenarios. Da wäre zum einen Julias Scheitern an der Sprache ihres Umfeldes, aber auch die Vernachlässigung ihres Freundes sowie der Einfall des Drehbuchs, sie zur Ex-Raucherin zu machen, als welche sie permanent mit ihrem Nikotin-Entzug zu kämpfen hat. Das alles kommt leider nie ganz zusammen und ist in seinem Versuch, das Zerbrechen einer jungen Frau an ihrem Umfeld zu zeichnen, zutiefst bemüht. Solange der Film sich im Geheimnis und Ungeklärten suhlt, ist das nicht weiter schlimm, problematisch wird es aber endgültig im nahezu völlig missglückten dritten Akt, wenn die Dinge konkreter (und auch endlich blutig) werden und sich das thematische Gerüst als reine Fassade erweist. Doch es ist eher die Ambition, die zählt, denn Watcher bietet in seinen 91 Minuten Nerven aufreibende Szenen, in denen das wohlbehütete Heim zum verräterischen Panoptikum mutiert und alltägliche Gewohnheiten plötzlich ihre erschreckendsten Seiten offenbaren, für welches sich vor allem das exzellente Sounddesign des Filmes verantwortlich zeigt.

Fazit

Für Fans von Maika Monroe sowieso ein Muss bietet „Watcher“ voyeuristischen Schrecken, in dem simpler Grusel und existenzielle Angst bemüht und paradox, aber auch angenehm unkonventionell zusammenkommen.

Kritik: Jakob Jurisch

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