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Inhalt

Ein College-Professor will einen begabten Politik-Studenten neu für gesellschaftliche Teilhabe motivieren, während ein konservativer Senator einer kritischen Journalistin ein Interview über eine Militär-Aktion gibt, bei der zeitgleich zwei Studenten des Professors im Front-Einsatz in Afghanistan sind.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die Grundsäulen der Demokratie begründen sich nicht auf die Verwendung von Waffengewalt, sondern auf die umfängliche Kraft der Überzeugungsgabe. Wie aber soll ein Volk zu dem von ihnen gewählten Anführer stehen, wenn dieser ein System repräsentiert, dem die Verloren- und Verlogenheit bis in das Fundament eingesickert sind. Wer trägt die Schuld an diesem Umstand? Der Überzeugende oder die Überzeugten? Robert Redford (Eine ganz normale Familie) beschäftigt sich in Von Löwen und Lämmern, einer politischen Bestandsaufnahme aus dem Jahre 2007, genau mit dieser Frage. Nein, in Wahrheit wächst er sogar in seinen besten Momenten über diese hinaus und blickt einer Welt in die Augen, in der das Potenzial zur Überzeugung zusehends verblasst. Eine Welt, die Amerika über Jahrzehnte aufgebaut und gehegt hat.

Von Löwen und Lämmern, basierend auf einem Drehbuch von Matthew Michael Carnahan (Operation: Kingdom), berichtet von einer neuen verlorenen Generation. Da gibt es den Politologie-Studenten Todd Haynes (Andrew Garfield, Under the Silver Lake), der sich in den Vorlesungen seines Professors Stephen Malley (Robert Redford) immer als gierig und wissbegierig offenbart, seit einiger Zeit aber vor allem durch Abwesenheit glänzte. Warum, möchte Malley von ihm erfahren. Die Antwort darauf ist eine bittere: Todd fehlt die Motivation, sich für eine Sache zu begeistern, die in ihrem Inneren bereits verdorben ist. Zur gleichen Zeit trifft sich die Time-Reporterin Janine Roth (Meryl Streep, Into the Woods) mit dem republikanischen Sensator Jasper Irving (Tom Cruise, Jack Reacher), um Informationen über neue Militärstrategie in Afghanistan in Erfahrung zu bringen.

Fatal wird die Parallelmontage, in der Robert Redford seinen Film quasi in Echtzeit entfaltet, aber erst mit dem dritten Handlungsstrang: Zwei ehemalige Studenten von Malley, Ernest (Michael Pena, Narcos: Mexico) und Arian (Derek Luke, Captain America: The First Avenger), sind der (ver-)lockenden Rhetorik ihrer Regierung auf den Leim gegangen und haben sich für den Kriegsdienst eingeschrieben. Sie wollen ihrem Land Unterstützung leisten und das Vertrauen in dieses wiederherstellen. In Afghanistan landen sie nach einem Zwischenfall schwerverletzt auf einem unwirtlichen Bergareal und müssen darauf warten, von den Taliban entdeckt zu werden. So sieht sie also aus, die hochgradig geheime Strategie, die sich Irving, ein Politiker, der von der Präsidentschaft träumt, ausgeheckt hat. Eine Mission, die noch nicht einmal begonnen hat und bereits zum Scheitern verurteilt ist.

Würde Von Löwen und Lämmern seine Gedankengänge und Thesen nicht derart überdeutlich formulieren und konsequent auf klare Verhältnisse setzen, man käme nicht umhin, diesen nichtsdestotrotz gelungenen Film als eine der klaren Referenzen im heutigen Antikriegskino zu nennen. Vor allem, weil es ihm daran gelegen, die Gefahr und Relevanz des bloßen Wortes zu unterstreichen. Robert Redford und Matthew Michael Carnahan aber verwechseln ihren Anspruch aufzurütteln streckenweise mit dem belehrenden Gestus eines Dozenten und besprechen Amerikas Angst vor einer neuen Achse des Bösen, ohne beide Seite auf ihre Motivationen abzuklopfen. Dennoch gelingt es Redford durchaus, ein Gefühl für das Land zu destillieren, durch das sich seit dem 11. September eine lähmende Angst zieht, die Fehler und Verheerungen der Außenpolitik erneut vor der eigenen Haustür zu spüren zu bekommen.

Fazit

Packender, von Dialogsequenzen angetrieber Diskurs darüber, wie man Vertrauen in ein System investieren kann, wenn dieses sich bereits als grundlegend verkommen offenbart. Robert Redford, der hier als Regisseur und Darsteller in Erscheinung tritt, mag seinen Film zwar etwas zu überdeutlich und unmissverständlich formulieren, die richtigen Ansichten aber liegen ihm zweifelsohne am Herzen.

Kritik: Pascal Reis

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