Inhalt
Wie viele Kilo mag Fúsi auf die Waage bringen? Hundertfünfzig? Oder mehr? Niemand vermag es zu sagen, nicht einmal er selbst. Denn im Grunde lebt der 43-Jährige fast traumwandlerisch in den Tag hinein. Die Arbeit als Gepäckfahrer auf dem Flughafen erledigt er mit links, eine Freundin hatte er noch nie. Das Einzige, das ihn wirklich interessiert, sind die Schlachten des Zweiten Weltkriegs, die er mit kleinen Panzermodellen und Figuren nachstellt - zu Hause, in der Wohnung seiner Mutter, die ihm Refugium und Gefängnis zugleich ist. Als Fúsi einen Gutschein für die Tanzschule erhält, lernt er Sjöfn kennen. Auch so ein einsames Wesen mit tiefen seelischen Wunden. Fúsi, ungeübt im Umgang mit anderen Menschen, entscheidet sich instinktiv dafür, in beider Leben einzugreifen. Wenigstens ein bisschen. Das ist schon viel für den Riesen mit scheinbar schmalem Horizont und großem Herzen.
Dagur Kári nähert sich seinem Protagonisten leise und zärtlich, legt die Schönheit seines Charakters frei und beschreibt die Emanzipation von innerer Bewegungslosigkeit und äußeren Zwängen. Trotz trauriger Momente feiert der Film die ungeahnten Überraschungen in jedem einzelnen Leben.