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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Eigentlich will Santa Claus (David Harbour) nur die Geschenke bringen, aber als er auf eine Gruppe Söldner stößt, die auf einem Anwesen Geiseln genommen hat, war’s das mit Stille Nacht. Statt der Geschenke holt Santa in VIOLENT NIGHT den Hammer aus dem Sack. Denn an Heiligabend legt sich niemand ungestraft mit dem Weihnachtsmann an. Wer rechnet denn damit, dass der echte Weihnachtsmann vor der Tür steht? Jedenfalls nicht das Team um Ben (John Leguizamo), das sich ausgerechnet Heiligabend für einen Überfall auf das Anwesen einer wohlhabenden Familie ausgesucht hat. Ihr zweiter Fehler ist es, ihn als harmlosen Geschenkebringer mit Rauschebart zu unterschätzen, denn wo Santa hinlangt, wächst kein Weihnachtsbaum mehr. Mit Lichterkette und Baumschmuck bewaffnet wird er zum gnadenlosen Endboss und beschert ihnen ein blutiges Fest, auch wenn es nicht auf dem Wunschzettel stand.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Es ist zum Verzweifeln. Es gibt so viele Filme, die vorgeben der schnarchigen Weihnachtszeit mit all ihren Riten, Erwartungen und Zwängen den Stinkefinger zu zeigen, aber wenn der Abspann dann einsetzt, ist das Fest der Liebe dann doch gar nicht mal so übel und verlogen. Es gibt mehr Liebesfilme ohne Happy End aus Hollywood, als wirkliche Anti-Weihnachtsfilme. In dieser Sektion siegt immer noch die deutsch-österreichische TV-Produktion Single Bells, an dessen Ende der Weihnachtsbaum nicht nur in Flammen steht, sondern auch angekotzt wird. Wer sich nun erhofft hatte, dass Violent Night ein großes Anti-Weihnachtsmassaker ist, dürfte enttäuscht werden.

Das Drehbuch der Sonic the Hedgehog-Autoren Patrick Casey und Josh Miller zelebriert den Glanz und die Gloria von Weihnachten. Ist das schlimm? An und für sich überhaupt nicht, nur leider sorgt das ständige Gebrabbel von der Wichtigkeit und Wertigkeit von Weihnachten dafür, dass sich vor allem im Mittelteil immer wieder nervige Längen einschleichen. Zu Beginn mag es noch ganz amüsant sein, weil Violent Night bereits in den ersten fünf Minuten klarmacht, welche Art von Humor hier aufgefahren wird, aber dieser immer wieder ausgelebte Zwang R-Rated-Inhalte mit zähen Momente zu kreuzen, die so auch aus einem Netflix-Weihnachtsfilm für die ganze Familie stammen könnte, verliert irgendwann den Reiz. Nicht immer, aber immer öfters.

Es gibt aber zwei gute Gründe, warum Violent Night dennoch Phasen hat, in denen der Film eine reinrassige Party- und Spaßgranate mit Lamettasplittern ist. Das wäre natürlich Stranger Things-Star als Santa Claus. Ein saufender, aber dennoch liebenswerter und irgendwann auch sehr effektiv mordender Weihnachtsmann, der zu Beginn nicht mehr an seine Profession glaubt (es sollte klar sein, wie sich das im Verlauf der Handlung ändern wird). Mit diesem John McClane-Verschnitt mit Bart, Plauze und rotem Mantel fiebert man gerne mit, weil er wie das Vorbild liebenswert ist, dazu auch ordentlich einstecken muss und die Schurken, angeführt von (The Menu), wirklich recht unerbittlich zu Werke gehen. Ein Merkmal, welches Santa Clause im späteren Verlauf auch sein Eigen nennt, wenn er zu Beginn des dritten Akts ein regelrechtes Massaker mit Vorschlaghammer, Eislaufschuh und Häcksler anrichtet. Es gibt einige Momente im Film, da empfiehlt sich der Weihnachtsmann als Gastcharakter für den nächsten Teil der berüchtigten Videospielreihe Mortal Kombat.

Und damit kommen wir zum zweiten Grund und der heißt . Der norwegische Regisseur ist bekannt dafür, Kunstblut getränkte Komödien zu drehen. Von frostigen Nazis-Zombies in den beiden Dead Snow-Filmen, dem launigen Fantasy-Pulp-Märchen Hänsel & Gretel: Hexenjäger oder zuletzt der rabiaten Beziehungskomödie The Trip: Ein mörderisches Wochenende. Okay, dazwischen gab es auch den eher ernsten What Happened to Monday?, aber auch hier zeigte sich immer wieder, dass für den Regisseur überspitze Gewalt, fiese Komik und das Ausloten der Moral so etwas ist, wie Süßigkeiten. Bei Violent Night (der Name ist Programm) befindet sich Wirkola, wenn es dann endlich mal losgeht, in einem gigantischen Süßwarengeschäft und All You Can Eat steht mit dicken Lettern überall geschrieben. Wer ein Faible hat für übertriebene, niemals ernstzunehmende und gerne auch mal kreativ eingesetzt Gewalt, sollte hier sehr glücklich werden, auch wenn die Action niemals so eine Wucht sowie Sogkraft entfaltet wie etwa bei Nobody.

Fazit

Wenn der Weihnachtsmann endlich vollkommen entfesselt wird, erweist sich der Film als ein echter Partyspaß, den man wohl am besten mit guten Freunden und viel Glühwein genießen sollte. Schade aber, dass die Macher keine Probleme haben, regelrechte Massaker auf der Leinwand anzurichten, sich aber nie so richtig trauen, auch mal gegen Weihnachten selbst den Vorschlaghammer einzusetzen. Das macht aus "Violent Night" eine mit jeder Menge Kunstblut besudelte Liebeserklärung an die Festtage.

Kritik: Sebastian Groß

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