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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Wenn irgendwo die Welt noch in Ordnung ist, dann beim Weihnachtsmann – denkt man zumindest. Tatsächlich aber braut sich über dem doch so gütigen älteren Herrn mit dem ikonischen Rauschebart tödlicher Ärger zusammen. Der 12-jährige Billy Wenan, sowohl reich als auch furchtbar verzogen, erhält zu Weihnachten lediglich ein Stück Kohle, gedacht als Bestrafung für seinen kaltherzigen Umgang mit denen, die ihm nahe sind. Außer sich vor Wut sinnt Billy auf Rache und engagiert einen Killer namens Skinny Man. Sein Auftrag ist so einfach wie epochal: „Finde den Weihnachtsmann. Töte den Weihnachtsmann.“

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Nein, als Weihnachtsmann hat man es wahrlich nicht einfach. Nicht nur ist da der unglaubliche Arbeitsaufwand, der vorgibt, in nur einer einzigen Nacht jedes Kind auf der großen weiten Welt zu beschenken. Man wird auch für den kräftezehrenden Druck, dem man sich immer wieder aufs Neue aussetzt, nicht immer mit strahlenden Kinderaugen belohnt. Stattdessen summiert sich heutzutage die Wut der Kleinen, die am Weihnachtsmorgen ein wohlverdientes Stück Kohle in ihrem Stiefel vorfinden – und diese kann wahrlich verheerend ausfallen. Das führt uns nun auch die groteske Thriller-Komödie Fatman des Geschwistergespanns Eshom und Ian Nelms (Small Town Crime) vor Augen: Als Rache für die fehlenden Geschenke unter der Tanne heuert hier ein verzogener 12-Jähriger kurzerhand einen Auftragskiller an, der Santa Claus umlegen soll.

Die Prämisse ist dementsprechend grandios. Vor allem deshalb – und das beweist Fatman ziemlich gut -, weil sie so vielseitig ist. Obgleich man sich im Vorfeld noch vorstellen möchte, Eshom und Ian Nelms würden sich hier für grellen Fun-Splatter verantwortlichen zeigen, lehrt der Film seinen Zuschauern relativ schnell eines Besseren. Anstatt sich nämlich als quietschbunte Hauruck-Sause zu verstehen, nimmt sich Fatman tatsächlich überraschend viel Zeit, um seine Charaktere zu etablieren und damit folgerichtig auch das Szenario zu erden. Das Problem daran ist nur, dass die Schwerpunkte hier in den ersten 40 Minuten zuweilen falsch gelegt werden. Dem unverschämten Balg (Chance Hurstfield) nämlich wird vorerst viel zu viel Screentime eingeräumt, um damit in jeder Szene sein ausschließlich funktionales Wesen zum Ausdruck zu bringen.

Das Gör ist schließlich nur dafür da, um Walton Goggins (The Hateful 8) auf seine Mission zu schicken, Santa Claus (Mel Gibson, Dragged Across Concrete) den Garaus zu machen. Kommen wir aber an dem Punkt an und Fatman konzentriert sich wirklich nur noch auf diese von Beginn an interessanten Figuren, dann gewinnt Fatman ordentlich an Schwung und kann nicht nur satirische Stärken ausspielen, wenn plötzlich fehlende Subventionen von der US-Regierung und die daraus resultieren Konsequenzen eine Rolle spielen. Als Neo-Western im Schnee steuert Fatman auch auf ein gelungenes Finale zu, welches als Aufeinandertreffen zweier desillusionierter Persönlichkeiten überraschend stimmungsvoll ausfällt. Erzählerisch mag Fatman nicht durchweg aus einem Guss sein, aber allein der Umstand, nicht alles zwanghaft durchironisieren zu wollen, macht den Film sehenswert.

Fazit

Obgleich "Fatman" zu Anfang noch die falschen erzählerischen Schwerpunkte setzt und sich dadurch immer wieder selbst im Wege steht, weiß die Thriller-Groteske von Eshom und Ian Nelms in der zweiten Hälfte so richtig zu überzeugen. Überraschend geerdet und losgelöst vom Zwang, alles durchironisieren zu wollen, ist "Fatman" letztlich das stimmungsvolle Aufeinandertreffen zweier desillusionierter Persönlichkeiten.

Kritik: Pascal Reis

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